Politik

Gegen Tyrannei und Korruption Obama will Afrika helfen

(Foto: REUTERS)

Bei seinem ersten Besuch in Afrika als US-Präsident hat Barack Obama die afrikanischen Staaten zum Kampf gegen Korruption und Tyrannei aufgerufen. "Entwicklung hängt von guter Regierungsführung ab", sagte Obama vor dem Parlament von Ghana.

Obama versprach Unterstützung bei der Beilegung gewalttätiger Konflikte und Hilfe bei der Bekämpfung von Krankheiten wie Aids. "Afrikas Zukunft hängt von den Afrikanern ab", betonte Obama. Die afrikanischen Staaten sollten sich endgültig von anti-demokratischen Praktiken und der Korruption abwenden. "Kein Land kann Wohlstand schaffen, wenn seine Politiker die Wirtschaft ausbeuten, um sich selbst zu bereichern", sagte Obama, der in Accra von tausenden Schaulustigen begeistert empfangen worden war.

Ende der Tyrannei

(Foto: dpa)

Es sei an der Zeit, der Tyrannei auf dem Kontinent ein Ende zu setzen, sagte er. Afrika brauche keine autoritären Führer, sondern starke Institutionen. Die Bedeutung guter Regierungsführung für Entwicklung sei viel zu lange nicht beachtet worden. Bei der Vergabe von Entwicklungshilfe würden die USA daher künftig stärker auf eine gute Regierungsführung in den Empfängerländern achten.

Gerade junge Menschen könnten etwas verändern, sagte der US-Präsident. "Sie haben es in der Hand, Ihre Regierungen zur Verantwortung zu ziehen und Institutionen aufzubauen, die dem Volk dienen." In Abwandlung seines Wahlkampfspruches richtete er die Worte "Yes you can" an die junge Generation.

Obama sagt Hilfen zu

(Foto: AP)

Unterstützung versprach Obama den afrikanischen Staaten bei der Lösung ihrer gewalttätigen Konflikte. Für "viel zu viele Afrikaner" sei Gewalt "so alltäglich wie die Sonne", sagte Obama. "Diese Konflikte sind ein Mühlstein um den Hals Afrikas." Der Völkermord in Darfur und die Ausbreitung des Terrorismus in Somalia seien aber nicht nur afrikanische Probleme, sondern Gefahren für die internationale Sicherheit, die ein entschiedenes Vorgehen aller notwendig machten. Gleichzeitig versprach Obama die Fortführung weitere US-Hilfe bei der Ausrottung der Krankheiten Malaria, Tuberkulose und Polio.

In seiner Rede hob Obama auch seine Verbindung zum schwarzen Kontinent hervor: "Ich habe afrikanisches Blut in mir, und die Geschichte meiner Familie umfasst sowohl die Tragödien als auch die Triumphe der afrikanischen Geschichte."

Positive Reaktionen

Die Ansprache des US-Präsidenten wurde weitgehend positiv aufgenommen. Die für Wirtschaft und Industrie zuständige Kommissarin der Afrikanischen Union (AU), Elizabeth Tankeu, lobte, dass Obama den Kampf gegen Korruption und Tyrannei als "Knackpunkt" für Demokratie und Bildung herausgestellt habe. Tim Murithi, Vertreter des in Südafrika ansässigen Instituts für Sicherheitsstudien, würdigte besonders Obamas Zusage, "Hand in Hand mit den afrikanischen Institutionen zu arbeiten, um sich den Herausforderungen des Kontinents zu stellen".

Besuch in Cape Coast

Der US-Präsident mit seinen Töchtern in der Festung Cape Coast.

Der US-Präsident mit seinen Töchtern in der Festung Cape Coast.

(Foto: AP)

Zum Abschluss seines Staatsbesuchs besichtigte Obama mit seiner Familie die Festung Cape Coast westlich von Accra, von wo aus einst tausende Sklaven nach Europa und Amerika verschleppt worden waren. Als Afro-Amerikaner hätten er und seine Familie gespürt, wie sehr das Fort ein "Ort tiefster Traurigkeit" gewesen sei, sagte Obama. Angesichts der Erfolge beim Kampf gegen die Sklaverei und für die Bürgerrechte aller stehe der Ort aber auch als Beweis dafür, dass es möglich sei die Geschichte zu überwinden, "so traurig sie auch immer sein mag".

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen