Fünf Tage nach Anschlag Öffentliche Hinrichtung im Iran
19.02.2007, 16:52 UhrFünf Tage nach einem blutigen Bombenanschlag auf iranische Revolutionsgarden ist ein zum Tode verurteilter Drahtzieher im Iran öffentlich hingerichtet worden.
Zahlreiche Bewohner der Stadt Zahedan im Südosten des Landes hätten zugeschaut, als der Verurteilte am Montag durch den Strang starb, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur IRNA. Ein Revolutionsgericht hatte den Mann zuvor für schuldig befunden.
Die Hinrichtung fand am Ort des Anschlags auf einen Bus der paramilitärischen Revolutionsgarden statt. Dabei waren am vergangenen Mittwoch nach offiziellen Angaben elf Menschen getötet und 31 weitere verletzt worden.
IRNA zufolge hatte Nasrollah Schanbehsahi im Fernsehen seine Beteiligung an dem Anschlag gestanden. Bei seiner Hinrichtung hätten die Zuschauer "Tod Amerika", "Tod Israel" und "Tod den Rebellen" gerufen.
Der Iran hat die USA und Großbritannien beschuldigt, in den Anschlag verwickelt gewesen zu sein. Die Sprengsätze seien in den USA hergestellt worden.
Zu der Tat bekannte sich eine radikale Sunnitengruppe, die sich "Dschundollah" (Soldaten Gottes) nennt und Verbindung zur Extremistenorganisation Al-Kaida unterhalten soll. In iranischen Medienberichten hieß es jedoch, Drogendealer seien vermutlich die Bombenleger. Zahedan ist die Hauptstadt der mehrheitlich von Sunniten bewohnten Provinz Sistan-Belutschistan, die an Afghanistan und Pakistan grenzt. Insgesamt sind im Iran die Schiiten in der Mehrheit. Zahedan gilt als Hochburg von Drogenschmugglern, die das Rauschgift aus dem Grenzgebiet nach Europa schaffen. In der Vergangenheit hatten sich Drogenkriminelle in der Region Gefechte mit den Revolutionsgarden geliefert.
Quelle: ntv.de