Politik

Ägyptens Präsident Mursi ist sauer Offizieller Tweet macht USA Ärger

Es ist ein gutes Beispiel dafür, was soziale Medien wie Twitter mittlerweile bewirken können: Weil die Mitarbeiter der US-Botschaft in Kairo etwas sorglos Kritik am herrschenden Muslimbruder Mursi weiterverbreiteten, kommt es zu einer diplomatischen Krise zwischen den beiden Ländern.

Bassem Jussef spricht vielen Ägyptern aus der Seele.

Bassem Jussef spricht vielen Ägyptern aus der Seele.

(Foto: REUTERS)

E in Tweet der US-Botschaft in Ägypten hat für diplomatische Verwicklungen zwischen den beiden Ländern gesorgt. Mitarbeiter der Vertretung in Kairo twitterten den Link zu einem Video, das eine Sequenz aus der US-TV-Sendung "Daily Show" des Komikers Jon Stewart zeigt. In dem Film macht sich Stewart über Ägyptens Präsident Mohammed Mursi lustig und kritisiert die Festnahme seines ägyptischen Kollegen Bassem Jussef.

Jussef wurde am Wochenende verhaftet und erst nach fünfstündiger Befragung durch die Staatsanwaltschaft und nach Zahlung einer Kaution freigelassen. Dem populären Komiker, der mit einer weiteren Befragung rechnen muss, folgen auf bei Twitter mehr als 1,2 Millionen Nutzer. In seiner wöchentlichen Sendung "Al-Bernameg" ("Die Show") nimmt Jussef unter anderem Persönlichkeiten des politischen Lebens aufs Korn - auch Führungsmitglieder der Muslimbrüder, denen Präsident Mursi entstammt.

Dass sich die US-Vertretung durch den Link mit Jussef solidariserte und indirekt die Verunglimpfung Mursis guthieß, brachte das Präsidialamt in Kairo gegen die Diplomaten auf. Es sei "unangebracht", sich einer derartigen "negativen politischen Propaganda" zu befleißigen, hieß es bei Twitter.

US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland sah sich dazu gezwungen, die Wogen zu glätten. Sie erklärte, es habe bei der Art und Weise, wie das Twitter-Konto der Botschaft betrieben wurde, "Pannen" gegeben. Die Botschaft sei dabei, diese Pannen zu beheben. Tatsächlich ging der Twitter-Account der US-Botschaft, @USEmbassyCairo, zwischenzeitlich offline. Nach einigen Stunden ist er nun wieder zu erreichen. Der strittige Eintrag wurde entfernt.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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