Politik

Milliarden auf dem EEG-Konto Ökostrom-Umlage wird wohl 2015 sinken

Die Finanzreserven zum Ausbau der Ökostromanlagen sind innerhalb eines Jahres rasant gestiegen. Ein Grund dafür ist eine geringere Anzahl von Sonnenstunden. Dadurch wurde weniger Energie eingespeist und auch weniger Fördergeld ausgezahlt.

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(Foto: dpa)

Die Umlage zur Finanzierung des Ökostromausbaus dürfte 2015 zum ersten Mal sinken. Es sei mit einem leichten Rückgang der Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) im kommenden Jahr zu rechnen, hieß es aus Kreisen der Übertragungsnetzbetreiber. In den vergangenen Jahren war die Umlage rasant angestiegen.

Ende August wies das Ökostromkonto der vier Übertragungsnetzbetreiber einen Überschuss von 1,506 Milliarden Euro aus. Schon im Juli hatte sich ein Plus von 1,063 Milliarden Euro angehäuft. Im August vergangenen Jahres hatte dort noch ein Defizit von 2,288 Milliarden Euro gestanden.

Das derzeitige Plus führen die deutschen Netzbetreiber Kreisen zufolge auf verschiedene Ursachen zurück. Die Netzbetreiber hätten auf ihrem Umlagen-Konto 2013 noch "ein großes Defizit mitgeschleppt". Das sei 2014 nicht mehr der Fall. Schließlich sei in diesem Jahr witterungsbedingt weniger Strom aus Wind- und Sonnenenergie eingespeist worden, was die auszuzahlende Fördersumme drücke.

Zudem sei ein Teil des August-Überschusses auf eine Buchungsumstellung beim Übertragungsnetzbetreiber Tennet zurückzuführen, sagte eine Tennet-Sprecherin. Einzelne Auszahlungen seien von August in den September verschoben worden. "Das ist ein einmaliger Sondereffekt", sagte die Sprecherin, ohne Angaben dazu zu machen, um wie viel Geld es sich handele.

Der mögliche Rückgang der Umlage sei "eine gute Nachricht für die Stromverbraucher", erklärte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer. Das Geld müsse nur auch an die Verbraucher zurückgegeben werden.

Die EEG-Umlage wird seit dem Jahr 2000 zur Förderung von Ökostrom-Anlagen erhoben. Sie stieg seit Einführung von 0,19 Cent je kWh auf mittlerweile 6,24 Cent. Ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden Strom zahlt damit für 2014 netto 218,40 Euro an Ökostrom-Umlage. Ihre genaue Höhe wird jedes Jahr Mitte Oktober festgelegt.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

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