Politik

Atomkraft - nein danke, aber... Ökoverbände uneins über Umgang mit Minister Trittin

Jahrelang einte die Forderung nach einem Ausstieg aus der Atomkraft und die Ablehnung von Atomtransporten die Anti-Atom-Bewegung. Die Grünen verdanken diesem Themenbereich im wesentlichen ihre Identität und letztlich auch die Beteiligung an der heutigen Regierung.

Nicht umsonst betont Umweltminister Jürgen Trittin, die heutige Zusammenkunft mit den Umweltverbänden sei ein Treffen unter Atomkraftgegnern. Das Problem ist nur, mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Greenpeace, Robin Wood und dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz fehlen wesentliche Umweltorganisationen.

Andere wie der Naturschutzbund Deutschland.e.V (NABU) und der Deutsche Naturschutzring (DNR) wollen hingegen mit dem Minister im Gespräch bleiben. Während die einen nun schon die Spaltung der Deutschen Anti-Atomkraftbewegung prophezeien, hält NABU-Pressesprecher Bernd Pieper solche Befürchtungen für stark übertrieben.

Gegenüber n-tv.de verteidigte Pieper die NABU-Strategie, trotz vorhandener Differenzen weiter mit dem Umweltminister zu reden. Man sei mit Trittin in der Atomfrage keineswegs einer Meinung, aber nur so sei es möglich, die Positionen der Umweltverbände in die Diskussion zu stellen. Allerdings betont auch Pieper, das heutige Gespräch sei ein Prüfstein. Für den NABU bleibe der schnellstmögliche Atomausstieg das Kriterium, an dem sich der grüne Umweltminister messen lassen müsse. Und schnellstmöglich "heißt viel schneller, als im sogenannten Atomkonsens festgelegt wurde".

Das sieht Bettina Dannheim, Fachreferentin für Energie bei Robin Wood, etwas anders. Da die Atommülltransporte bereits feststünden, mache ein Gespräch jetzt keinen Sinn. Nur ergebnisoffene Gespräche, in denen die Partner verschiedene Standpunkte, aber auch verschiedene Lösungsansätze diskutieren könnten, verdienten diesen Namen auch, so Dannheim gegenüber n-tv.de.

Robin Wood konzentriere sich jetzt auf den Protest gegen die geplanten Atommülltransporte. Die Organisation befürchte, dass mit dem geplanten Transport von La Hague nach Gorleben der Atommülltourismus erst wieder richtig in Gang komme. Dabei werde vergessen, dass kontaminierte Castorbehälter zu dem Atomtransportstopp geführt hatten. Dieses Problem sei noch immer nicht gelöst.

Quelle: ntv.de

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