Politik

Mitgliedschaft in der Arabischen Liga Opposition erhält Syriens Sitz

(Foto: REUTERS)

Die syrische Opposition verliert ihren Führer und bangt um den vakanten Sitz in der Arabischen Liga. Doch die Organisation spricht dem Oppositionsbündnis den Sitz trotzdem zu. Eine weitere Institution erkennt so die Nationale Syrische Koalition als offizielle Vertretung des bürgerkriegsgeschundenen Landes an.

Der vakante Sitz Syriens bei der Arabischen Liga ist offiziell der syrischen Opposition zugesprochen worden. "Die Opposition wurde zum Gipfel der Arabischen Liga eingeladen und wird den Platz Syriens bei der Arabischen Liga einnehmen", teilte ein ranghoher Vertreter der Organisation mit. Ahmed Moas al-Chatib will, obwohl er am Sonntag als Chef der Syrischen Nationalen Koalition zurückgetreten ist, die Delegation beim Gipfel am Dienstag leiten.

Al-Chatib ist als Oppositionsführer zurückgetreten.

Al-Chatib ist als Oppositionsführer zurückgetreten.

Die syrische Opposition hatte zunächst befürchtet, sie könnte den Anspruch auf den Sitz durch den Rücktritt al-Chatibs verlieren. Doch diese Bedenken scheinen nun zerstreut. Die syrische Opposition müsse selber darüber entscheiden, in welcher Form sie den Gipfel besuche, sagte der Vertreter der Arabischen Liga, der zunächst anonym bleiben wollte.

Die Nationale Koalition, das wichtigste syrische Oppositionsbündnis, wird inzwischen von vielen Staaten als rechtmäßige Vertretung der syrischen Bevölkerung anerkannt. Syriens Mitgliedschaft in der Arabischen Liga war im November 2011 suspendiert worden. Algerien und der Irak hatten Bedenken geäußert, der Opposition den vakanten Sitz zuzusprechen.

Al-Chatib kündigte auf seiner Seite in dem sozialen Netzwerk Facebook an, zum Gipfel der Arabischen Liga in Katar zu reisen und dort eine Rede "im Namen des syrischen Volkes" zu halten. Dies habe nichts mit seinem angekündigten Rücktritt zu tun, der "zu einem späteren Zeitpunkt debattiert" werde. Nisar Haraki, ein Vertreter der syrischen Opposition in Katar, bestätigte, dass al-Chatib die insgesamt achtköpfige Delegation anführen werde. Demnach ist auch der neugewählte Übergangsregierungschef der Opposition, Ghassan Hitto, vertreten. Al-Chatib galt als Gegner der Nominierung Hittos.

Chef der Freien Syrischen Armee schwer verletzt

Durch eine Bombenexplosion wurde unterdessen der Chef der Freien Syrischen Armee, Riad Assaad, nach Angaben von Aktivisten schwer verletzt. Der Sprengsatz sei am Sonntagabend detoniert, als Oberst Assaad in Majadin in der Region Deir Essor in einem Fahrzeug unterwegs war, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Nach Angaben des türkischen Außenministeriums verlor er ein Bein und wurde zur Behandlung in die Türkei gebracht. Sein Gesundheitszustand sei stabil.

Assaad war einer der ersten ranghohen Militärs der regulären Streitkräfte, der zu den Aufständischen überlief. Nach der Ernennung von Selim Idriss zum Generalstabschef der aus Deserteuren gebildeten Freien Syrischen Armee schwand Assaads Rolle allerdings.

Quelle: ntv.de, AFP

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