Politik

Streik auf dem Bau Ost-Betriebe bewegen sich

Im Tarifstreit des Bauhauptgewerbes haben ostdeutsche Arbeitgeberverbände Entgegenkommen beim umstrittenen Thema Mindestlohn signalisiert. Auf Versammlungen ihrer Landesverbände einigten sich die Arbeitgeber von Sachsen und Sachsen-Anhalt auf eine Kompromisslinie, schreibt der Berliner "Tagesspiegel".

IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel forderte jedoch erneut ein besseres Angebot als Vorbedingung für Gespräche und drohte mit einem harten Arbeitskampf. Der Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbandes Sachsen-Anhalt, Guido Henke, sagte: "In dem Schlichtungsvorschlag ist noch etwas Luft nach oben". Allerdings müsse über die Einführung eines zweiten Mindestlohns für Facharbeiter neu verhandelt werden.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Sächsischen Baugewerbeverbandes, Klaus Bertram, kann sich laut Bericht eine Annäherung vorstellen. Gewerkschaftschef Wiesehügel sagte der "Bild am Sonntag", logistisch und finanziell sei die Gewerkschaft für einen langen Streik gerüstet. Die Aufforderung von Bundeskanzler Gerhard Schröder, unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren, wies er zurück. "In 100 Stunden Verhandlungen haben sich die Arbeitgeber Ost und West untereinander geprügelt wie die Kesselflicker. Im Augenblick machte es keinen Sinn, sich mit ihnen wieder an einen Tisch zu setzen." Sollten sich die Arbeitgeber allerdings auf ein besseres Angebot einigen, sei er gesprächsbereit, sagte Wiesehügel.

Streikbeginn werde am 17. Juni in "Metropolen und Ballungszentren" sein. Ausdrücklich nannte er das Rheinland, die Region zwischen Leipzig und Magdeburg, das Ruhrgebiet, Hamburg und Berlin. Erst später werde ein flächendeckender Streik folgen. Wiesehügel bekräftigte die Forderung seiner Gewerkschaft nach 4,5 Prozent mehr Lohn, fügte aber hinzu, dass Forderung und Abschluss nicht das gleiche seien. Der Arbeitskampf werde nicht zu höherer Arbeitslosigkeit führen, sondern zu einer "Bereinigung der Branche".

Quelle: ntv.de

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