Stimmungstest in Thüringen PDS und Grüne legen zu
27.06.2004, 10:33 UhrZwei Wochen nach der Thüringer Landtagswahl hat sich für die SPD bei den dortigen Kommunalwahlen am Sonntag ein weiterer Einbruch abgezeichnet. Nach ersten Zwischenständen aus den beiden größten Städten Erfurt und Jena verlor aber auch die CDU Stimmen, während PDS und Grüne zulegten.
Die Wahlbeteiligung ging nach dem Rekordtief zur Landtags- und Europawahl voraussichtlich erneut drastisch zurück. "Ich rechne mit einer Wahlbeteiligung um 45 Prozent", sagte Landeswahlleiter Günter Krombholz in Erfurt. Bis 16.00 Uhr hatten 34,8 Prozent der knapp zwei Millionen Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben - vor zwei Jahren waren es zu dem Zeitpunkt 38,5 Prozent gewesen.
Nach Auszählung von zwei Dritteln der Erfurter Stimmbezirke verlor die CDU rund neun Punkte und kam auf etwa 37 Prozent. Die PDS legte fast zehn Punkte auf 34,2 Prozent zu. Die SPD fiel auf gut 16 Prozent nach 22 Prozent vor fünf Jahren. Die Grünen, die bisher nicht im Stadtparlament vertreten waren, übersprangen nach dem Zwischenstand die Fünf-Prozent-Hürde.
In Gera rutschte die CDU nach Auszählung von 40 Prozent der Bezirke auf knapp 30 nach 32,5 Prozent vor fünf Jahren. Die SPD brach um zehn Punkte auf 9,9 Prozent ein, während die PDS von 30 auf fast 37 Prozent wuchs.
Bei acht Wahlen von hauptamtlichen Bürgermeistern gewannen drei CDU-Bewerber im ersten Wahlgang. Bei den Wahlen zu ehrenamtlichen Bürgermeistern waren bis zum frühen Abend die Kandidaten freier Wählervereinigungen und parteilose Bewerber am erfolgreichsten.
Bei den Kommunalwahlen vor fünf Jahren erreichte die CDU landesweit 42,4 Prozent der Stimmen. Die SPD kam auf 24,4 Prozent und die PDS auf 17,9 Prozent. Die FDP erzielte 4,3 Prozent, die Grünen 2,5 Prozent. Initiativen und Wählervereinigungen holten 8,4 Prozent.
Quelle: ntv.de