Politik

Längerer Einsatz Panzer in Bethlehem

Die israelische Armee hat am Sonntag ihre Operationen in Bethlehem und anderen Städten des Westjordanlandes fortgesetzt. Der israelische Rundfunk meldete, seit der Wiederbesetzung Bethlehems am Freitag seien dort etwa 30 Palästinenser festgenommen worden, darunter drei, die Selbstmordanschläge in Israel geplant haben sollen.

Nach palästinensischen Angaben wurden vor allem Polizisten in Haft genommen. Auch das Gebäude des Gouverneurs sei durchsucht worden, hieß es. Die Armee fuhr in der Stadtmitte Bethlehems Panzer in unmittelbarer Nähe zur Geburtskirche auf und erklärte die Umgebung der heiligen Stätte zum militärischen Sperrgebiet.

Die israelische Zeitung "Ma'ariv berichtete am Sonntag unter Berufung auf einen ranghohen Offizier, die Armee rechne mit einem längeren Einsatz in Bethlehem.

UNRWA: Israels Darstellung "völlig unglaubwürdig"

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat die Darstellung der israelischen Armee zu den Umständen des Todes seines Mitarbeiters Iain Hook zurückgewiesen. Das UN-Hilfswerk stimme nicht zu, dass Schüsse aus dem UN-Gelände abgefeuert worden seien, heißt es in einer am Sonntag in Gaza verbreiteten Erklärung. Für das Hilfswerk stehe fest, dass Berichte über solche Schüsse "völlig unglaubwürdig" seien.

Der britische UN-Mitarbeiter war am Freitag im Flüchtlingslager der Palästinenserstadt Dschenin getötet worden, als israelische Soldaten einen mutmaßlichen palästinensischen Terroristen verfolgten. Nach einer vorläufigen Untersuchung kam die Armee am Samstag zu dem Schluss, dass der 50-Jährige außerhalb seines Wohncontainers von einer Salve aus einer israelischen Maschinenpistole getroffen worden sei.

Nach Angaben des UN-Hilfswerkes hatte Hook versucht, die Evakuierung von Mitarbeitern zu organisieren, als er von den Schüssen getroffen wurde. Israelische Soldaten hätten dann einem herbeigerufenen Krankenwagen den sofortigen Zugang zu dem Verletzten untersagt. Hook sei später auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.

UNRWA-Hochkommissar Peter Hansen sagte, Hook sei nicht der erste UNRWA-Mitarbeiter, der seit Ausbruch der Intifada vor zwei Jahren getötet worden sei. Für das Flüchtlingshilfswerk gebe es zunehmend Schwierigkeiten und gefährliche Situationen bei der Ausführung des humanitären Mandats.

Quelle: ntv.de

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