Politik

Achtjähriger erschossen Panzer verlassen Bethlehem

Israelische Soldaten und Panzerfahrzeuge haben am Montag Bethlehem verlassen. Die Stadt im Westjordanland war am Freitag nach einem Selbstmordanschlag in Jerusalem besetzt worden. Der Attentäter stammte aus Bethlehem, er riss am Donnerstag zehn Busreisende mit in den Tod.

Am Sonntag hatte die israelische Zeitung "Ma'ariv" unter Berufung auf einen ranghohen Offizier berichtet, die Armee rechne mit einem längeren Einsatz in Bethlehem. Am Montag waren allerdings keine israelische Soldaten mehr in den Straßen Bethlehems zu sehen. Auch die zentralen Plätze einschließlich des Krippenplatzes waren geräumt.

Ein israelischer Militärsprecher sagte, es gebe keinen offiziellen Rückzug aus der Stadt. Manchmal ziehen sich israelische Truppen an die Außenbezirke einer palästinensischen Stadt zurück, um sie gegebenenfalls schnell wieder besetzen zu können.

Soldaten erschießen achtjähriges Kind

In Nablus töteten israelische Soldaten am Montag einen achtjährigen Palästinenser. Nach palästinensischen Angaben hatte ein Gruppe von Kindern und Jugendlichen während einer Ausgangssperre israelische Panzer mit Steinen und Flaschen beworfen. Die Soldaten hätten daraufhin das Feuer eröffnet. Der Junge wurde den Angaben zufolge von einer Kugel im Herzen getroffen. Vier weitere Kinder seien verletzt worden.

Exgeheimdienstchef von Bethlehem verlässt Zypern

Der frühere palästinensische Geheimdienstchef von Bethlehem, Abdullah Daud, hat am Montag sein Exil in Zypern verlassen. Seine Frau sagte, Daud sei nach Mauretanien gebracht worden. Der zyprische Außenminister Jiannakis Kassoulides hatte zuvor lediglich mitgeteilt, der 41-Jährige sei in ein "entferntes nicht-europäisches Land" ausgeflogen worden, das ihm und seiner Familie Asyl gewährt.

Daud ist einer jener 13 Palästinenser, die im Mai nach Ende der Belagerung der Geburtskirche in Bethlehem von Israel abgeschoben und auf mehrere europäische Länder verteilt worden waren. Er sollte eigentlich nur ein oder zwei Wochen in Zypern bleiben, bis sich ein Gastland für einen Daueraufenthalt findet. Die Suche nach einem solchen Land gestaltete sich jedoch schwierig. Israel bezeichnet Daud als gefährlichen Terroristen.

Kifah Daud, die im Flüchtlingslager Balata im Westjordanland lebt, sagte, sie habe mit ihrem Mann kurz vor dessen Abreise aus Zypern telefoniert. "Ich habe ihn gefragt: 'Warum Mauretanien?' Und er sagte: 'Ich ziehe es vor, in einem arabischen Land zu sein, und das ist die einzige Option'", sagte Dauds Frau der Nachrichtenagentur AP.

Quelle: ntv.de

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