Politik

Endgültige Aussöhnung Papst in Bulgarien

Papst Johannes Paul II. ist am Donnerstag aus Aserbaidschan kommend zu einem Besuch im vorwiegend orthodoxen Bulgarien eingetroffen. Die Annäherung zwischen Rom und den Orthodoxen steht im Mittelpunkt des Bulgarien-Besuchs von Papst Johannes Paul.

Politische Kreisen in Sofia werten die Visite aber auch als endgültige Aussöhnung zwischen dem Vatikan und Bulgarien. Nach dem Attentat auf den Papst 1981 auf dem Petersplatz war längere Zeit von einer "bulgarischen Verbindung" die Rede.

In dem Balkanland mit 7,9 Millionen Einwohnern leben neben den orthodoxen Christen auch etwa 80.000 Katholiken und 800.000 Moslems. Der gesundheitlich schwer angeschlagene 82-jährige Pontifex kehrt am Sonntag nach Rom zurück.

Abschied aus Aserbaidschan

Bei einer Messe im moslemischen Aserbaidschan wies der Papst Spekulationen über einen Rücktritt zurück. Vor kaum mehr als 100 Gläubigen in der Hauptstadt Baku meinte er am Donnerstag: "Mit der Kirche und in der Kirche schlägt das Herz des Papstes."

Allerdings war der 82-Jährige auch beim zweiten Besuchstag in der ehemaligen Sowjetrepublik derart geschwächt, dass er nur wenige Worte der Predigt selbst lesen konnte; ein Priester trug den Text vor. Vor seiner Weiterreise nach Bulgarien traf der Papst kurz mit Vertretern von Moslems und Juden zusammen.

Zu einem Zwischenfall kam es zu Beginn des Gottesdienstes, als sich ein offenbar geistig verwirrter Mann auf Krücken dem Papst näherte. Sicherheitsbeamte konnten ihn wegdrängen. Später hieß es, es sei ein aserbaidschanischer Flüchtling aus dem benachbarten Armenien. Die beiden Länder liegen seit längerem im Konflikt.

Quelle: ntv.de

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