Politik

Johannes Paul II. in Baku Papst ruft zu Dialog auf

Papst Johannes Paul II. hat bei einem Besuch in Aserbaidschan alle Formen von Fundamentalismus verurteilt. "Jeder muss dem Frieden verpflichtet sein, aber es muss wahrer Frieden sein, der auf gegenseitigem Respekt basiert, und Fundamentalismus und jede Form des Imperialismus zurückweist", sagte der Papst in seiner auf russisch gehaltenen Rede zum Auftakt seiner fünftägigen Reise.

Der Dialog sei das einzige effektive Mittel, um Spannungen abzubauen, fügte das Kirchenoberhaupt hinzu. Zugleich wies er Spekulationen über seinen Rücktritt zurück. "So lang ich Atem in mir habe, werde ich ausrufen: "Frieden im Namen des Herrn", sagte der Papst in der Hauptstadt Baku, der ersten Station seiner 96. Auslandsreise.

Sein Sprecher Joaquin Navarro-Valls sagte, der Papst habe damit zum Ausdruck bringen wollen, dass er die Absicht habe, im Amt zu bleiben. Der Papst war am Nachmittag in Baku gelandet. Von Aserbaidschan will der Papst am Donnerstag weiter nach Bulgarien reisen.

Am Mittwoch legte der Papst nur wenige Schritte zu Fuß zurück. Die meiste Zeit wurde er auf mobilen Podesten mit Haltegriffen umhergeschoben. Da er nicht aus eigener Kraft von Bord gehen konnte, wurde er in einem speziellen Lift aus dem Flugzeug befördert. Seine Begrüßungsrede hielt das Kirchenoberhaupt nur in Teilen selbst. Der Rest wurde von einem Priester vorgetragen.

120 registrierte Katholiken in Aserbaidschan

Sowohl die ehemalige Sowjetrepublik Aserbaidschan als auch Bulgarien haben lediglich eine kleine katholische Gemeinde. In Aserbaidschan sind 120 Katholiken registriert. In Bulgarien gibt es rund 80.000 Katholiken, etwa ein Prozent der Bevölkerung. Aserbaidschan ist bekannt für seine Toleranz gegenüber Moslems, Christen und Juden. Der Papst äußerte die Hoffnung, dass äußere Einflüsse dies nicht änderten. Religion dürfe keine Entschuldigung für Feindschaft sein, die ihre Wurzeln woanders habe, betonte der Papst. "Niemand hat das Recht, sich auf Gott zu berufen, um seine eigenen egoistischen Interessen zu rechtfertigen."

In Aserbaidschan hat der Vatikan nicht einmal eine diplomatische Vertretung. Zum ersten Mal seit seiner Wahl 1978 nächtigt der Papst daher bei einem Auslandsbesuch in einem Hotel. Der Direktor des Hotels berichtete, seine Mitarbeiter hätten die Anfrage des Vatikans zunächst kaum glauben können.

Quelle: ntv.de

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