Politik

Kein Gnadenbrot für Ex-Bischof Papst setzt Mixa zur Ruhe

Der nach Missbrauchsvorwürfen zurückgetretene Bischof Mixa muss in Rente gehen. Nach einem Gespräch mit dem 69-Jährigen verteidigte der Papst den ehemaligen Augsburger Bischof zwar gegen "maßlose Polemik", der Rücktritt sei allerdings nicht rückgängig zu machen. In Rom scheint man überdies auch keine Verwendung für Mixa zu haben.

Ex-Bischof Mixa (hier im Bischofspalais Augsburg) bleibt jetzt nur der Ruhestand.

Ex-Bischof Mixa (hier im Bischofspalais Augsburg) bleibt jetzt nur der Ruhestand.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei einer Privataudienz im Vatikan hat Papst Benedikt XVI. versucht, die Wogen um den Rücktritt des Augsburger Bischofs Walter Mixa zu glätten. Das Kirchenoberhaupt kritisierte die "oft maßlose Polemik", die den Rücktritt begleitet habe und wünschte sich Versöhnung und "ein neues Sich-Annehmen". Die Entscheidung des Papstes, Mixas Rücktritt anzunehmen, sei aber endgültig, hieß es in einer Mitteilung des Vatikans. Die Hoffnung Mixas, eine Position in Rom bekleiden zu können, erfüllten sich ebenfalls nicht.

Die deutschen Bischöfe forderte Benedikt XVI. auf, Mixa "mehr als bisher ihre freundschaftliche Nähe, ihr Verstehen und ihre Hilfe zur Findung des rechten Weges spüren lassen". Der 69-Jährige werde sich zu einer "Zeit des Schweigens, der Sammlung und des Gebets" zurückziehen. Danach werde der Geistliche wie andere emeritierte Bischöfe für Aufgaben der Seelsorge zur Verfügung stehen, im Einvernehmen mit seinem noch nicht ernannten Nachfolger. Mixa bekannte sich bei dem Treffen laut Vatikan zu "Fehlern und Irrtümern", die zu seinem Rücktritt geführt hätten.

Appell an die Gläubigen

Die Gläubigen des Bistums Augsburg bat der Papst, neu aufeinander zuzugehen und den Bischof "offenen Herzens" aufzunehmen. Mixa hatte am 22. April seinen Rücktritt angeboten, nachdem ihm massive Prügel von Waisenhauskindern und finanzielle Unregelmäßigkeiten vorgeworfen worden waren. In einem für den Vatikan ungewöhnlich schnellen Verfahren nahm der Papst das Gesuch am 8. Mai an.

Mitte Juni sorgte Mixa nochmal für Aufsehen, als er behauptete, durch eine Intrige aus Kirchenkreisen zum Rücktritt gezwungen worden zu sein. Er kündigte an, seinen Fall erneut beim Papst vorzubringen. Der Vatikan stellte umgehend klar, dass ein Vorsprechen Mixas in Rom nichts an der Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch Benedikt XVI. ändere. Mixa fand sich Tage später doch mit dem Verlust seines Amts ab.

Zuletzt hatten Zeitungsberichte für zusätzlichen Wirbel gesorgt, nach denen es eine geheime Akte des Vatikans über Mixa gibt. Darin finden sich angebliche Hinweise auf Alkoholsucht und "Wirklichkeitsverlust".

Quelle: ntv.de, AFP

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