Zahl der Opfer steigt ständig Papst versucht Syrien-Mission
16.10.2012, 20:34 Uhr
Der Papst will nicht länger zusehen.
(Foto: AP)
Bisher scheitern alle Bemühungen, in dem Konflikt zwischen dem Assad-Regime und seinen Gegnern zu vermitteln. Nun schaltet sich Papst Benedikt XVI. ein, um dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten. Die Vereinten Nationen verzeichnen eine ständig steigende Zahl von Menschenrechtsverletzungen in dem Land.
Papst Benedikt XVI. schickt in den kommenden Tagen eine Delegation nach Syrien. Der Papst wolle auf diese Weise "seine brüderliche Solidarität mit der ganzen Bevölkerung" Syriens zum Ausdruck bringen, erklärte Kardinal Tarcisio Bertone im Rundfunksender Radio Vatikan.
"Wir können nicht einfache Zuschauer der Tragödie sein, die sich in Syrien abspielt", erläuterte Bertone angesichts des blutigen Konflikts in Syrien, der bereits seit dem März 2011 andauert.
Dramatisch mehr Menschenrechtsvergehen
Die Zahl der Menschenrechtsverletzungen in Syrien hat nach UN-Angaben in den vergangenen Monaten dramatisch zugenommen. "Mord, ungerechtfertigte Inhaftierung, sexuelle Gewalt, Gewalt gegen Kinder - die Lage wird immer schlimmer", sagte der brasilianische Diplomat Paulo Pinheiro in New York.
Die Kriegsverbrechen würden vor allem durch Regierungstruppen verübt. Es gebe allerdings auch Vergehen der Opposition. Pinheiro ist Chef einer vierköpfigen Mission, die im Auftrag der Vereinten Nationen Menschenrechtsverletzungen in Syrien dokumentieren soll. Nach den Zusammenstellungen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London wurden in dem Konflikt insgesamt 33.000 Menschen getötet.
Ruf nach Hilfe
Die syrischen Revolutionäre baten die internationale Staatengemeinschaft unterdessen erneut um Beistand für die Menschen in den von Rebellen kontrollierten Gebieten. Die Allgemeine Kommission für die Syrische Revolution (SRGC) erklärte, das Regime von Präsident Baschar al-Assad lasse die Luftwaffe in den "befreiten Gebieten" Vergeltungsangriffe fliegen. Mit diesen Einsätzen mit Kampfflugzeugen und Hubschraubern wolle man Rache an den Bewohnern dieser Gebiete nehmen.
Im Bezirk Marat al-Noaman in der Provinz Idlib sei bereits ein ganzes Viertel zerstört worden. "Die internationale Gemeinschaft trägt die rechtliche und moralische Verantwortung für die weitere Entwicklung in Syrien", heißt es in der Botschaft der SRGC weiter.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP