Kämpfe "extrem hart" Paris: Mali-Einsatz fast fertig
08.03.2013, 11:49 Uhr
Jean-Yves Le Drian im Kreise einiger Soldaten.
(Foto: AP/dpa)
In Frankreich schürt Ex-Präsident Sarkozy seit Tagen den Streit über den Einsatz von Truppen in Mali. Die sozialistische Regierung berichtet daraufhin, dass die Kämpfe gegen die Islamisten bald abgeschlossen seien. Dennoch sei die Sache "extrem hart".
Die französischen Truppen in Mali haben nach den Worten von Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian einen "Großteil der Arbeit" im Kampf gegen die Islamisten erledigt. Es gebe noch zwei Widerstandsgebiete im Norden des Landes, sagte der Minister während eines Besuchs in Mali. Er bezog sich damit auf die Kämpfe im Ifoghas-Gebirge im Nordosten sowie auf die Region um die Stadt Gao.
Derzeit stünden die Soldaten "praktisch von Angesicht zu Angesicht" den islamistischen Kämpfern gegenüber, sagte Le Drian. Die Gefechte am Boden seien "extrem hart". Die Islamisten seien "sehr zahlreich". Der Minister bestätigte zugleich, dass zwei islamistische Franzosen in Mali festgenommen worden seien. Einer von ihnen war bereits im November festgesetzt worden und wurde am Donnerstag an Frankreich ausgeliefert. Der zweite wurde in den vergangenen Tagen zusammen mit einer kleinen Gruppe Islamisten im Ifoghas-Gebirge festgenommen.
Sarkozy mischt mit
Der französische Verteidigungsminister hatte seine Mali-Reise mit einem Besuch bei den französischen Soldaten im Norden des Landes begonnen. Er will den malischen Übergangspräsidenten Dioncounda Traoré und dessen Regierungschef Diango Cissoko in der Hauptstadt Bamako treffen, bevor er nach Burkina Faso weiterreist.
Frankreichs sozialistischer Präsident François Hollande hatte seinem konservativen Vorgänger Nicolas Sarkozy scharf widersprochen, der den Sinn des französischen Mali-Einsatz in Zweifel gezogen hatte. "Wir wollen gegen Terrorismus, Barbarei, Fundamentalismus kämpfen", hob Hollande hervor, ohne Sarkozy allerdings beim Namen zu nennen. Malis Präsident habe zudem um den Einsatz gebeten.
Sarkozy hatte den französischen Militäreinsatz zuvor deutlich kritisiert. "Die Regel lautet: Gehe niemals in ein Land, das keine Regierung hat", zitierte ihn das konservative Magazin "Valeurs actuelles". Demnach sagte Sarkozy weiter: "Was machen wir da? Außer mit 4000 Mann Putschisten dabei zu helfen zu versuchen, ein Territorium zu kontrollieren, das dreimal so groß ist wie Frankreich?"
Quelle: ntv.de, AFP