Politik

Südkorea bekommt eine Präsidentin Park Geun Hye gewinnt die Wahl

Park wird Erste Frau des Staates.

Park wird Erste Frau des Staates.

(Foto: AP)

In Südkorea wird erstmals eine Frau an die Spitze des Landes gewählt. Die Konservative Park Geun Hye ist die Tochter von Diktator Park Chung Hee, der Südkorea in den Jahren 1961 bis 1979 mit eiserner Hand regierte.

Der Liberale Moon (r.) konnte sich nicht durchsetzen.

Der Liberale Moon (r.) konnte sich nicht durchsetzen.

(Foto: REUTERS)

Die konservative Politikerin Park Geun Hye hat nach Angabe n mehrerer Fernsehsender die Präsidentschaftswahl in Südkorea gewonnen. Die Sender KBS, SBS und MBC meldeten übereinstimmend unter Berufung auf die Auszählung von fast 40 Prozent der Stimmen, Park habe die Wahl gegen ihren liberalen Rivalen Moon Jae In "sicher" gewonnen. Mit der Wahl Parks rückt erstmals eine Frau an die Spitze des Landes.

Park ist die Tochter von Diktator Park Chung Hee, der Südkorea in den Jahren 1961 bis 1979 regierte. Kritiker werfen ihr vor, autoritär zu sein und ihre politische Legitimität allein von ihrem Vater zu beziehen. Dieser wird zwar in Südkorea wegen seines diktatorischen Führungsstils sehr kritisch gesehen, zugleich aber als Architekt des Aufstiegs Südkoreas zur asiatischen Wirtschaftsmacht verehrt.

Die Wahlbeteiligung war trotz eisiger Temperaturen mit 75 Prozent sehr hoch. Bei der Wahl im Jahr 2007 lag die Beteiligung bei 63 Prozent. Als Präsidentin warten auf Park dringende Probleme wie ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum, steigende Sozialkosten in einer der am schnellsten alternden Gesellschaften der Welt sowie die anhaltenden Spannungen mit Nordkorea.

Nordkorea im Fokus

Als Themen vor der Präsidentenwahl standen vor allem die Ankurbelung der Wirtschaft, eine stärkere Sozialpolitik, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die Verringerung der hohen Bildungskosten im Mittelpunkt. Die politischen Programme der beiden Hauptkandidaten glichen sich nach Meinung von Beobachtern dabei sehr.

Daneben ging es bei der Wahl um den Umgang mit dem kommunistischen Nachbarn Nordkorea, das schwierige Verhältnis zu Japan und die Zusammenarbeit mit dem Bündnispartner USA. Zuletzt hatte ein umstrittener Raketenstart in Nordkorea für Spannungen gesorgt. Moon, aber auch Park, wollen im Gegensatz zu Lee wieder stärker auf Nordkorea zugehen. Moon wollte dabei an die als "Sonnenscheinpolitik" bekannte Annäherung der früheren liberalen Regierungen anknüpfen.

Quelle: ntv.de, dpa

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