Politik

Regiert in Seoul bald eine Frau? Park Geun Hye knapp vorn

Die konservative Politikerin Park liegt laut ersten Prognosen bei der Präsidentschaftswahl in Südkorea vorn. Park ist die Tochter von Diktator Park Chung Hee, der Südkorea von 1961 bis 1979 mit eiserner Hand regierte. Bei einem Wahlsieg würde sie die erste weibliche Präsidentin des Landes.

Bei der Präsidentenwahl in Südkorea liegt die konservative Politikerin Park Geun Hye ganz knapp vorn. Nach einer TV-Prognose auf der Grundlage von Nachwahlbefragungen erhielt die Tochter des einstigen Militärmachthabers Park Chung Hee 50,1 Prozent der Stimmen. Ihr Rivale Moon Jae In kam demnach auf 48,9 Prozent. Die Wahllokale hatten um 10.00 Uhr (MEZ) geschlossen.

Park Geun-hye (l.) und Moon Jae-in liegen nach ersten Ergebnissen Kopf-an-Kopf.

Park Geun-hye (l.) und Moon Jae-in liegen nach ersten Ergebnissen Kopf-an-Kopf.

(Foto: REUTERS)

Park Geun Hye würde als erste Frau an die Spitze des 50 Milli onen Einwohner zählenden Landes rücken. Sie setzt auf einen Dialog mit dem weitgehend isolierten Nordkorea. Die Führung des Nachbarlandes hatte erst vor wenigen Tagen mit dem Start einer Rakete Sorgen vor einer Destabilisierung der Region geschürt. Ihren Landsleuten verspricht die 60-jährige Park ein rasches Wirtschaftswachstum und neue Jobs.

Etwa 40,5 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, einen Nachfolger für den früheren Konzernchef Lee Myung Bak zu bestimmen. Der scheidende Präsident kann nicht wiedergewählt werden. Er muss das "Blaue Haus" in Seoul Ende Februar nach fünfjähriger Amtszeit verlassen.

Nordkorea im Fokus

Als Themen vor der Präsidentenwahl standen vor allem die Ankurbelung der Wirtschaft, eine stärkere Sozialpolitik, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die Verringerung der hohen Bildungskosten im Mittelpunkt. Die politischen Programme der beiden Hauptkandidaten glichen sich nach Meinung von Beobachtern dabei sehr.

Daneben ging es bei der Wahl um den Umgang mit dem kommunistischen Nachbarn Nordkorea, das schwierige Verhältnis zu Japan und die Zusammenarbeit mit dem Bündnispartner USA. Zuletzt hatte ein umstrittener Raketenstart in Nordkorea für Spannungen gesorgt. Moon, aber auch Park, wollen im Gegensatz zu Lee wieder stärker auf Nordkorea zugehen. Moon will dabei an die als "Sonnenscheinpolitik" bekannte Annäherung der früheren liberalen Regierungen anknüpfen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen