Politik

IWF - Bock oder Gärtner? Parole: „Kampf der Armut“

Mit Aufrufen zum verstärkten Kampf gegen die weltweite Armut und für eine gerechte Gestaltung der Globalisierung hat am Sonntag die Vollversammlung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank begonnen.

„Nur mit der Suche nach mehr Gleichberechtigung in der Welt besteht langfristig die Chance auf Frieden - was mit Militärmacht alleine nie erreicht werden kann“, sagte Weltbankpräsident James Wolfensohn vor den Gouverneuren aus 184 Ländern.

Wie Wolfensohn forderte auch IWF-Direktor Horst Köhler die reichen Länder auf, Handelsbarrieren und Agrarsubventionen abzubauen. „Wir haben die Wahl zwischen einem Planeten mit Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit und Wachstum oder einem Planten mit unüberbrückbaren Differenzen, Konflikten, Terror und Krieg“, sagte der Weltbankpräsident Wolfensohn.

Köhler mahnte, die Globalisierung zum Nutzen aller Länder zu gestalten. Dabei sei vor allem Solidarität mit den armen Ländern notwendig. „Der Kampf gegen die weltweite Armut ist eine Aufgabe aller“, sagte er. Der IWF-Direktor ist zuversichtlich, dass die wirtschaftliche Erholung der Weltwirtschaft trotz der Risiken und Unsicherheiten weitergehen wird. „Wir sollten uns vor unangebrachtem Pessimismus hüten“.

Protest gegen Tagung

Die Jahrestagung von IWF und Weltbank wurde von heftigen Protestaktionen begleitet. Die Demonstranten werfen den Banken und Internationalen Finanzinstituten vor, mit ihrer Politik das Elend in der Welt eher zu verstärken als zu beseitigen.

Warnung vor Irak-Krieg

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat vor den Folgen eines Irak-Kriegs für die armen Länder gewarnt. Steigende Ölpreise, ausbleibende Investitionen und zusätzliche Militärausgaben träfen die ärmsten Länder "als erste und am massivsten", sagte die Ministerin am Samstag bei der Tagung des Entwicklungskomitees der Weltbank in Washington.

Wieczorek-Zeul forderte zudem flexiblere Regelungen bei dem Entschuldungsverfahren für die ärmsten Länder. In vielen Ländern komme der Prozess nicht voran. Offensichtlich erschwere der weltweite Konjunkturabschwung das Verfahren, weil viele Länder die zugesagten Reformziele deshalb nicht einhalten können.

Quelle: ntv.de

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