Politik

Obama, Clinton, McCain Passdaten ausgespäht

Im US-Außenministerium sind die Pass-Unterlagen von allen drei verbliebenen Präsidentschaftsbewerbern ausgespäht worden. Mitarbeiter hätten nicht nur die Akten von Barack Obama widerrechtlich eingesehen, sondern im Sommer 2007 auch von Hillary Clinton und Anfang dieses Jahres von John McCain, sagte US-Außenamtssprecher Sean McCormack.

Ein bestimmter Mitarbeiter des Ministeriums habe sich sowohl Einblick in die Akten des Demokraten Obama wie auch des Republikaners McCain verschafft. Im Falle Clintons habe ein Auszubildender des Außenamts während einer Schulung die Unterlagen der früheren First Lady einsehen können, sagte McCormack.

Zwei Beschäftigte des Außenministeriums waren entlassen worden, weil sie die Vertraulichkeit der Pass-Unterlagen Obamas verletzten hatten. US-Außenministerin Condoleezza Rice entschuldigte sich unterdessen bei dem schwarzen Senator. "Ich habe ihm gesagt, dass es mir Leid tut", sagte Rice. Eine Untersuchung solle klären, wie es zu dem Vorfall kommen konnte, erklärte die Ministerin.

Obamas Daten wurden am 9. Januar, am 21. Februar und am 14. März eingesehen, die Vorfälle wurden rasch an übergeordnete Stellen gemeldet. Die Führungsetage wurde allerdings erst nach einer E-Mail eines Reporters an McCormack darauf aufmerksam. Laut McCormack haben sich drei externe Mitarbeiter in verschiedenen Büros die Daten angeschaut. Dies sei lediglich unüberlegt und aus reiner Neugier geschehen. Ein politisches Motiv stecke nach ersten Erkenntnissen nicht dahinter. Zwei der drei Mitarbeiter wurden dem Ministerium zufolge umgehend nach Bekanntwerden der Verstöße entlassen. Der dritte Angestellte habe eine Disziplinarstrafe erhalten, arbeite aber weiter für einen Geschäftspartner des Ministeriums.

Obamas Sprecher Bill Burton nannte den Vorgang eine "himmelschreiende Verletzung der Privatsphäre" und warf der Regierung von Präsident George W. Bush vor, zu "wenig Respekt vor den Rechten der Bürger" zu haben.

Quelle: ntv.de

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