Politik

Anschlag auf Konvoi in Kandahar Pentagon bestätigt Tod zweier US-Soldaten

Nach dem Anschlag in Kandahar: Militärfahrzeuge bergen das Wrack.

Nach dem Anschlag in Kandahar: Militärfahrzeuge bergen das Wrack.

(Foto: REUTERS)

Ein Selbstmordattentäter steuert in der afghanischen Provinz Kandahar ein mit Sprengstoff beladenes Auto in einen Nato-Konvoi - von dem Militärfahrzeug bleibt wenig übrig. Zwei US-Soldaten sterben. Zivile Opfer gibt es nicht. Die Taliban bekennen sich zu der Attacke.

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Nato-Konvoi in der südafghanischen Provinz Kandahar sind zwei US-Soldaten getötet worden. Das bestätigte das Pentagon am Mittwoch. Die USA haben eine starke Präsenz in der Provinz - sowohl für die Ausbildungsmission der Nato, Resolute Support, als auch für ihre unabhängige Kampfmission gegen den Terrorismus, Freedom's Sentinel. Zivile Opfer habe es nicht gegeben, sagte Provinzsprecher Samim Chapalwak.

Die radikalislamischen Taliban bekannten sich in dem Kurznachrichtendienst Twitter zu der Tat. Im Juli war eine neue Regel eingeführt worden, wonach US-Streitkräfte Todesfälle in den eigenen Reihen erst bekanntgeben, sobald die Angehörigen in Kenntnis gesetzt worden sind. Das hat in einem Fall aus der Vergangenheit zwei Tage gedauert. Im laufenden Jahr sind in Afghanistan bisher sechs US-Soldaten ums Leben gekommen.

Nach der Schilderung von Chapalwak hatte der Selbstmordattentäter gegen Mittag (Ortszeit) ein mit Sprengstoff beladenes Auto in den Konvoi gerammt. Bilder vom Anschlagsort zeigen, wie turmartige fahrende Festungen des internationalen Militärs den Ort schützen, an dem ein Kran an den schweren Überresten eines khakifarbenen Fahrzeugs arbeitete.

Zahl der Anschläge nimmt zu

Der Angriff sei gezielt gegen ausländische Truppen nahe einer Basis des afghanischen Geheimdienstes NDS gerichtet gewesen, heißt es in einem Tweet des Sprechers Sabiullah Mudschahid. Die Explosion habe sich im Daman-Bezirk ereignet, ergänzte ein Mitglied des Provinzrats. Der liegt nahe der Provinzhauptstadt. Die Provinz ist eine Hochburg der Taliban.

Wegen ihres oft brutal vorgehenden Polizeichefs Abdul Rasik war es in der Provinz lange eher ruhig geblieben. Kämpfe hatten sich auf die Nachbarprovinz Helmand konzentriert, wo die Taliban heute etwa 80 Prozent des Territoriums halten. In den vergangenen Monaten hat aber auch in Kandahar die Zahl der Anschläge und Talibanoffensiven zugenommen.

Quelle: ntv.de, jug/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen