Die CIA, der General und die Sex-Affäre Petraeus gibt sich reuig
27.03.2013, 10:48 Uhr
Bis zum Bekanntwerden der Affäre galt Petraeus als besonders asketisch und tugendhaft.
(Foto: REUTERS)
Der Applaus dürfte Balsam sein für die Seele des ehemaligen CIA-Chefs Petraeus. Armeeangehörige ehren den wegen einer Sex-Affäre angeschlagenen General mit Dauerbeifall. Er selbst tritt bei seiner ersten öffentlichen Rede seit Langem im Büßergewand auf.
Der frühere CIA-Chef David Petraeus hat sich erstmals seit dem Skandal um seine außereheliche Beziehung im vergangenen Jahr in einer Rede öffentlich zu Wort gemeldet. Vor 600 Armeeangehörigen in Los Angeles äußerte er Bedauern für den "Fehler" seiner Affäre mit seiner Biografin Paula Broadwell. Er bat um Verzeihung für die "Umstände", die zu seinem Rücktritt im November führten und seiner Familie, seinen Freunden und Unterstützern "Schmerz" verursachten.
Die Arztgattin Jill Kelley, eine Bekannte von Petraeus' Familie, hatte den Skandal ins Rollen gebracht. Nachdem die offensichtlich eifersüchtige Broadwell, Oberstleutnant und Antiterror-Spezialistin, Kelley in anonymen E-Mails ein sexuelles Interesse an Petraeus vorgeworfen hatte, schaltete Kelly die Bundespolizei FBI ein.
Die Ermittler stießen dann allerdings auch auf eine Vielzahl von E-Mails zwischen Kelley und dem Oberbefehlshaber der NATO-geführten Truppen in Afghanistan, John Allen. Wegen "möglicherweise unangebrachter" Kontakte legte die US-Regierung die Beförderung des Vier-Sterne-Generals Allen zum neuen Oberkommandierenden der NATO-Einsätze daraufhin auf Eis.
Petraeus wurde zu Beginn und zum Ende seiner etwa halbstündigen Rede mit Stehbeifall geehrt. Der Spitzenmilitär war vor seinem Einsatz in Afghanistan in führender Position im Irakkrieg eingesetzt und galt als Architekt der Strategie zur Bekämpfung bewaffneter Aufstände.
Quelle: ntv.de, AFP