Gas-Geschäft gegen USA Pipeline von Iran nach Pakistan
28.04.2008, 16:36 UhrDer Iran und Pakistan haben sich ungeachtet des Widerstands aus den USA prinzipiell auf den Bau einer 7,5 Milliarden Dollar teuren Gaspipeline geeinigt. Pakistans Außenminister Shah Mahmood Qureshi sagte bei einem Besuch des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad in Islamabad, beide Länder hofften, die Pipeline werde Frieden und Freundschaft fördern.
Ahmadinedschad war zuvor mit seinem pakistanischen Amtskollegen Pervez Musharraf zusammengekommen. Die Pipeline soll vom Iran nach Pakistan und Indien führen. Die USA haben sich gegen das Projekt ausgesprochen.
Qureshi sagte, die Außenminister beider islamischen Republiken sollten nun einen Iran-Besuch von Musharraf planen, bei dem das Abkommen unterzeichnet werde. Indien und Pakistan hatten sich Ende vergangener Woche grundsätzlich über die Modalitäten des Gaspipeline-Projekts geeinigt. Unterschriften stehen aber noch aus. Über die mehr als 2000 Kilometer lange Pipeline sollen Pakistan und Indien mit Gas aus dem Iran beliefert werden. Ahmadinedschad reiste am Montag weiter nach Sri Lanka, wo er an diesem Dienstag eine Ölraffinerie besuchen will. Am selben Tag kommt er für einige Stunden nach Indien.
Verstimmung zwischen Indien und den USA
Ahmadinedschads Besuch in Neu Delhi hat bereits im Vorfeld zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Indien und den USA geführt. Das indische Außenministerium hatte vergangene Woche erklärt, Indien und der Iran benötigten bei der Ausgestaltung ihrer bilateralen Beziehungen keine Anleitung. Zuvor hatte US-Außenamtssprecher Tom Casey gesagt, man hoffe, dass die indische Regierung auf Ahmadinedschad einwirken werde, die Urananreicherung auszusetzen. Ahmadinedschad kommt in Neu Delhi mit seiner Amtskollegin Pratibha Patil und mit Premierminister Manmohan Singh zusammen.
Pakistan und Indien sind Verbündete Washingtons. In beiden südasiatischen Ländern sorgt das Wirtschaftswachstum für einen stark zunehmenden Energiebedarf. Ahmadinedschad wollte am Dienstagabend zurück nach Teheran reisen.
Quelle: ntv.de