Politik

Aufstieg zur drittstärksten Partei Piraten überrunden Grüne

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Die Piraten steigen laut Forsa-Umfrage zur drittstärksten Kraft im Parteienspektrum auf und überrunden die Grünen.

(Foto: dpa)

Das Parteienspektrum ordnet sich um. Einen Monat vor den Wahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sieht die neueste Forsa-Umfrage die Piratenpartei bundesweit bei 13 Prozent, die FDP steigt auf 5 Prozent. Politologe Peter Lösche hält den Höhenflug der Piraten nun für beendet. Bei der FDP zahle sich der harte Schlecker-Kurs offenbar aus.

Die Piratenpartei liegt der jüngsten Forsa-Umfrage von Stern und RTL zufolge in der Wählergunst vor den Grünen auf dem dritten Platz - sie käme der Umfrage zufolge auf 13 Prozent, die Grünen verlieren zwei Prozentpunkte und landen bei 11 Prozent. In der Vorwoche lagen noch die Grünen bei 13 Prozent, die Piraten knapp dahinter mit 12 Prozent.

Politikwissenschaftler Peter Lösche sieht die Piraten jetzt vorerst am Zenit. Neben Nichtwählern hätten sie vor allem anderen Parteien Anhänger abgejagt. Die seien nun größtenteils abgewandert. "Wenn jetzt tatsächlich Bundestagswahlen wären, dann würden die Piraten wahrscheinlich deutlich weniger als 13 Prozent bekommen", sagte Lösche. "Bei Umfragen kann man spielen. Das treibt die Piraten so hoch."

FDP "zeigt Kante"

Die FDP liegt laut Forsa  erstmals wieder bei 5 Prozent und würde damit derzeit in den Bundestag einziehen. In der Vorwoche lagen die Liberalen noch bei 3 Prozent. Lösche führt den Anstieg der FDP-Werte in der jüngsten Forsa-Umfrage auf den harten Kurs der Partei während der Schlecker-Insolvenz zurück. "Da ist ein Zugewinn da, dadurch, dass sie versucht haben, wie es im Jargon heißt, Kante zu zeigen", sagte der emeritierte Göttinger Professor.

Lösche sieht die Partei weiter im Aufwärtstrend. "Es kann gut sein, dass sie noch auf sechs, sieben Prozent kommen", sagte er. "Es hat etwas mit der Politik der FDP zutun, dass sie sich bei Schlecker eindeutig als marktliberale Partei positioniert hat." Die Liberalen hatten staatliche Hilfen für die insolvente Drogeriemarktkette abgelehnt. "Da ist ein Potenzial gerade an CDU-Wählern, die bereit sind, wieder zur FDP abzuwandern, wenn die FDP ein Stück professioneller wird, als sie bisher in den internen Auseinandersetzungen war."

Schwarz-Gelb vor Rot-Grün

CDU und CSU kommen laut der Umfrage auf zusammen 36 Prozent. Schwarz-Gelb läge den Zahlen zufolge mit insgesamt 41 Prozent wieder vor SPD und Grünen. Eine Regierungsmehrheit hätte die Koalition so aber nicht. Für die SPD würden sich laut Forsa 24 Prozent entscheiden, auch hier ein leichter Verlust von einem Prozentpunkt. Die Linke verliert ebenfalls einen Punkt und erreicht 8 Prozent Zustimmung.

Lösche mahnte beim Umgang mit Forsa-Umfragen allerdings zur Vorsicht, da die Ergebnisse nicht wie bei anderen Instituten am tatsächlichen Wahlverhalten gemessen würden. Andere Umfrage-Institute hatten die FDP zuletzt noch unter 5 Prozent gesehen, etwa Emnid im Auftrag der "Bild am Sonntag" (4 Prozent) und Infratest dimap beim ARD-"Deutschlandtrend" (3 Prozent).

Quelle: ntv.de, nsc/cro/dpa

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