Körner soll es richten Piraten wählen neuen Chef
28.06.2014, 16:32 Uhr
Stefan Körner posiert nach seiner Wahl für die Fotografen.
(Foto: dpa)
Neuer Bundesvorsitzender der Piratenpartei ist der 45-jährige Stefan Körner. Für den Softwareentwickler aus Bayern votieren bei einem außerordentlichen Parteitag Halle/Saale 641 von 1033 akkreditierte Mitglieder.
Die Piraten haben einen neuen Vorsitzenden: Die mehr als 1000 Delegierten auf dem Parteitag in Halle an der Saale kürten Stefan Körner zum neuen Parteichef. Der 45-Jährige erhielt 62,05 Prozent der Stimmen und lag damit weit vor seinen vier Konkurrenten.
In seiner Vorstellungsrede begründete Körner seine Kandidatur damit, dass "die Piratenpartei das Wichtigste ist, was politisch in den letzten 20 Jahren passiert ist". Die Partei müsse wieder dafür sorgen, "dass die Menschen wissen, wofür die Piraten stehen". "Ich will in dieser Partei wieder mehr Miteinander haben. Und ich will einen Weg finden, wie wir unsere Glaubwürdigkeit als Partei zurückbekommen können."
Körner wird dem liberalen Flügel der Piraten zugerechnet und gilt als Vertreter derjenigen, die vor allem die Kompetenz in der Netzpolitik betonen wollen. Der Softwareentwickler ist seit 2009 bei den Piraten und hat auch schon Führungserfahrung in der Partei gesammelt: Er leitete von 2010 bis 2013 den bayerischen Landesverband, trat aber nach dem schlechten Abschneiden der Piraten bei der Landtagswahl im vergangenen September zurück.
Körner steht nun vor der schwierigen Aufgabe, die Partei nach einer Reihe von Wahlniederlagen und internen Flügelkämpfen um einen eher linken oder liberalen Kurs aus der Krise zu führen. Er folgt Thorsten Wirth nach, der nach nur einem Dreivierteljahr im Amt nicht mehr angetreten war. Der alte Vorstand hatte sich im Streit um den Kurs der Partei zurückgezogen. Bei dem zweitägigen Treffen solle der ganze Vorstand neu gewählt werden. Der Parteitag soll auch dazu dienen, die zerstrittenen Lager einander wieder anzunähern.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP