Gesundheitliche Gründe und Stress Piratin Weisband geht von Bord
25.01.2012, 20:08 Uhr
Marina Weisband peilt zunächst einen beruflichen Abschluss an.
(Foto: dapd)
Sie will eine Pause machen: Marina Weisband, Geschäftsführerin der Piratenpartei, wirft erstmal hin. Nach Monaten steiler Karriere und zahlreichen Auftritten macht ihr vor allem die Gesundheit offenbar einen Strich durch die Rechnung. Allerdings verhehlt sie auch nicht, wie anstrengend der Polit-Alltag ist.
Sie war das Gesicht der Piraten, tingelte durch diverse Talkshows: Marina Weisband. Nun steckt sie auf. Die Bundesgeschäftsführerin der jungen Partei will ihr Amt zur Verfügung stellen. Grund seien gesundheitliche Ursachen. Allerdings wolle sie sich auch nicht "auf die gefährliche Schiene des Berufspolitikers begeben", teilt die 24-Jährige auf der Webseite der Piratenpartei mit. "Diese Menschen tun alles, um in der Politik zu bleiben und genau deshalb haben wir Korruption".
Dazu sei es immer ihr Traum gewesen, Psychologin zu werden, "und den möchte ich auch jetzt nicht aufgeben." Um das Diplom zu machen, plane sie mindestens ein Jahr Pause. "Ich denke, es ist verantwortungsvoller, wenn ich langfristiger an meine Zukunft denke", sagte Weisband. "Dafür brauche ich einen Studienabschluss." Dabei bleibe das "Projekt Piraten" jedoch ein "Herzensobjekt".
Weisband deutet allerdings in einem Interview mit dem "Spiegel" an, wie anstrengend die polititsche Arbeit ist. "Für diese ganzen Interviews und Anfragen musste ich mich natürlich in alles einarbeiten. Sei es Urheberrecht, die Politik der Nato, die Programme der anderen Parteien - das ist, als hätte ich zehn Studiengänge gleichzeitig", sagte sie. Der Posten der Geschäftsführerin sei ein "Job für sich". Ihrer Partei wünsche sie eine Konzentration auf die Inhalte - "und weniger auf die Skandälchen, die von den Medien gepusht werden".
Die Piratenpartei kommt am 28. und 29. April in Neumünster in Schleswig-Holstein zusammen, eine Woche vor der Landtagswahl in diesem Bundesland. Dabei steht die jährliche Neuwahl des Vorstands an. Stimmberechtigt sind alle Mitglieder, die zur Versammlung erscheinen, ein Delegiertensystem wie bei anderen Parteien gibt es bei den Piraten nicht.
Quelle: ntv.de, jmü/dpa