Skandal um Enttarnung Plame bezichtigt US-Regierung
16.03.2007, 18:29 UhrDie frühere CIA-Geheimagentin Valerie Plame Wilson hat die US-Regierung bei einer Parlamentsanhörung für ihre Enttarnung verantwortlich gemacht. "Mein Name und meine Identität wurden achtlos und rücksichtslos von hochrangigen Regierungsmitarbeitern im Weißen Haus und im Außenministerium missbraucht", sagte Plame vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses. Damit hätten sie ihren Ehemann Joseph Wilson diskreditieren wollen, der den Irak-Krieg öffentlich kritisiert hatte.
Für sie selbst habe die Enttarnung einschneidende Folgen gehabt, sagte Plame: Ihr Auftrag, verdeckt Informationen über irakische Massenvernichtungswaffen zu sammeln, sie dadurch abrupt gestoppt worden. Zudem konnte Plame nach eigenen Angaben nicht mehr inkognito im Ausland arbeiten. Auch Kollegen sei durch ihre Enttarnung geschadet worden, erklärte Plame, ohne Details zu nennen.
Libby droht lange Haftstrafe
Die Offenlegung der Identität Plames hatte eine der heftigsten Affären der Regierung unter Präsident George W. Bush ausgelöst. Im Zusammenhang mit dem "Plamegate" genannten Skandal wurde der frühere Stabschef von Vizepräsident Dick Cheney, Lewis "Scooter" Libby, von einem US-Gericht der Behinderung der Justiz schuldig gesprochen. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft.
Libby wird vorgeworfen, Ermittler belogen zu haben, als diese versuchten herauszufinden, wer die Identität der Agentin im Jahr 2003 öffentlich gemacht hatte.
Quelle: ntv.de