Politik

Verteidigungsmanager klärt auf Digitalisierung der Bundeswehr birgt Gefahren

Ein Stabsfeldwebel führt im Frühjahr 2020 das neue und digitale Battle Management System der Bundeswehr vor.

Ein Stabsfeldwebel führt im Frühjahr 2020 das neue und digitale Battle Management System der Bundeswehr vor.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Die Bundeswehr sei digitaler, als man es sich vorstellt, sagt DLR-Manager Zimper im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Das aber hat seinen Preis. Der langjährige Offizier erforscht mit seiner Abteilung, wie man das Militär vor Cyberattacken schützt.

Dirk Zimper ist beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zuständig für Verteidigung und Sicherheit. Gut schlafen kann er trotz der aktuellen Gefahren, sagt er im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Jedenfalls immer dann, wenn ihn seine kleine Tochter lasse.

Das deutsche Militär sei digitaler, als man es sich vorstellt, erzählt der langjährige Bundeswehroffizier. In jeder Streitkraft gebe es Digitalisierungsbeauftragte. "Die zunehmende Digitalisierung bringt aber zusätzliche Angriffsflächen", klärt er auf. Es sei die Aufgabe seiner Abteilung, Cyberangriffe zu verhindern und zu erkennen. Um die zu erfüllen, erforscht die aber auch digitale Angriffsmöglichkeiten. "Wenn ich mir nicht offensive Sachen anschaue, dann kann ich die Verteidigung nicht verstehen", sagt Zimper.

"Schon nicht ganz trivial"

"Den Verteidigungsaspekt kann man nur verstehen, wenn man weiß, wie sich so ein System offensiv verhält", sagt Dirk Zimper.

"Den Verteidigungsaspekt kann man nur verstehen, wenn man weiß, wie sich so ein System offensiv verhält", sagt Dirk Zimper.

(Foto: privat)

Zum Aufgabenbereich des DLR-Managers gehören auch Hyperschallwaffen, die immer wieder ein großes Thema der Weltpolitik sind. Nordkorea will welche getestet haben, Russland auch, China ebenfalls.

"Hyperschall ist alles, was schneller ist als die fünffache Schallgeschwindigkeit", fasst Zimper das Konzept zusammen. Die Gefahr der Waffen liege in der Kombination von Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit. "Die Flugbahn ist nicht vorhersagbar", erklärt der frühere Bundeswehroffizier. Die Verteidigung gegen solche Waffen sei komplizierter als bei ballistischen Raketen, "was schon nicht ganz trivial ist".

In einer Stunde nach Australien fliegen?

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Prinzipiell könne die Hyperschalltechnologie auch nicht-militärisch eingesetzt werden. "Es gibt die Überlegungen, mit Hyperschall in weniger als einer Stunde von Europa nach Australien zu fliegen", nennt Zimper ein Beispiel. Das sei aber noch Zukunftsmusik. Die Basistechnologie für diese Technologie komme aus der Raumfahrt und habe viel Gutes. Allerdings gilt auch für diesen Bereich: "Den Verteidigungsaspekt kann man nur verstehen, wenn man weiß, wie sich so ein System offensiv verhält", sagt Zimper.

Warum ein Laser sich nicht zur Abwehr von Hyperschallwaffen eignet und warum er sich jetzt auch mit dem Bau von Kleinstsatelliten beschäftigt, erklärt Dirk Zimper in der neuen Folge von "So techt Deutschland".

So techt Deutschland

In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.

Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed.

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Quelle: ntv.de, chr

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