Politik

Brandsätze an Bahngleisen Polizei fahndet nach Tätern

Ein Brandschlag auf einen Kabelschacht sorgt für großen Schaden.

Ein Brandschlag auf einen Kabelschacht sorgt für großen Schaden.

(Foto: dpa)

Mit Hochdruck sucht die Polizei nach den Tätern, die für die Brandsätze an Bahnanlagen in Berlin verantwortlich sind. Trotz des Bekennerschreibens einer linksextremistischen Gruppe gibt es keine konkreten Hinweise auf Täter. Wegen des Brandanschlags auf einen Kabelschacht kommt es auf der Strecke Berlin-Hamburg zu erheblichen Verspätungen.

Nach dem mutmaßlich linksextremistischen Brandanschlag auf Bahnanlagen in Berlin kommt es weiter zu erheblichen Verspätungen. Die Züge in Richtung Hamburg werden umgeleitet, so dass sich nach Angaben der Deutschen Bahn die Fahrzeiten um eine Dreiviertelstunde verlängern. Auf vier Regionalbahnlinien sind streckenweise Busse im Einsatz. Die Bahn rechnet damit, dass die Reparatur der Brandschäden an Signalkabeln bis Mittwoch dauert.

Derweil gehen die Ermittlungen nach dem Brandanschlag sowie dem Fund von mehreren Brandbomben weiter. Die Polizei von Berlin und Brandenburg wollte sich aber nicht zum genauen Stand der Ermittlungen äußern. Bislang gibt es offensichtlich trotz eines Bekennerschreibens einer antimilitaristischen Gruppe weder konkrete Hinweise auf die Täter, die den Brandsatz bei Brieselang in einem Kabelschacht deponiert hatten, noch auf die Unbekannten, deren geplanter Brandanschlag am Berliner Hauptbahnhof vereitelt werden konnte. Dort hatte ein Bahn-Mitarbeiter sieben vorbereitete Brandsätze an einem Tunnel rechtzeitig entdeckt. Die Bundespolizei sieht einen Zusammenhang zwischen beiden Taten.

Bekennerschreiben glaubwürdig

Anschlag auf die Stromversorgung: kleiner Schaden - große Wirkung.

Anschlag auf die Stromversorgung: kleiner Schaden - große Wirkung.

(Foto: dpa)

In einem Bekennerschreiben zum Anschlag nordwestlich von Berlin hatte eine linksextreme Gruppe im Internet gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan protestiert. Sie forderte außerdem Freiheit für den inhaftierten US-Soldaten Bradley Manning, dem das US-Militär vorwirft, Interna an die Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks weitergegeben zu haben.

Das Landeskriminalamt Brandenburg hält das Bekennerschreiben nach einer vorläufigen Bewertung für authentisch. Ähnlich äußerte sich auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting. Die antimilitaristische Gruppe mit dem Namen Hekla schreibt darin von "Sabotagehandlungen an mehreren Kabelschächten". Hinweise auf weitere Brandsätze hatten die Ermittler aber bislang nicht.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Krings, hat angesichts der neuen Anschläge auf die Bahn vor Linksextremismus gewarnt. "Die Gefahr, die vom Linksextremismus ausgeht, ist hoch und wurde lange unterschätzt", sagte Krings der "Mitteldeutschen Zeitung". Es sei offenbar eine Folge des Internetzeitalters, dass man es mit nur lose vernetzten Gruppen zu tun habe. Krings forderte "richtige Ermittlungsmethoden, um Anschläge rechtzeitig aufklären zu können, bevor sie Menschenleben kosten".

Quelle: ntv.de, dpa

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