Politik

Rückkehrer aus Syrien Polizei nimmt IS-Kämpfer in Essen fest

Ein kurdischer Peschmerga-Kämpfer im Nordirak.

Ein kurdischer Peschmerga-Kämpfer im Nordirak.

(Foto: picture alliance / dpa)

Er ist 21 Jahre alt, kommt aus Mülheim an der Ruhr und kämpft für den Islamischen Staat - nun ist er in Haft. Die Polizei nimmt den jungen Mann in Essen fest. Er steht im Verdacht, staatsgefährdende Straftaten begangen zu haben.

Die Essener Polizei hat einen 21-jährigen Syrien-Rückkehrer aus Mülheim an der Ruhr festgenommen. Der Mann stehe im Verdacht, staatsgefährdende Straftaten begangen zu haben, teilten die Essener Polizei und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit. Gegen den am Mittwoch Festgenommen wurde Haftbefehl erlassen. Er gab demnach selber an, sich in Syrien bei der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aufgehalten zu haben.

Nach Angaben der Ermittler war der junge Mann der Essener Polizei bereits zu Jahresbeginn aufgefallen, als er mit einem Gebetsteppich zum Unterricht an einem Mülheimer Berufskolleg erschien. Damals soll er auch versucht haben, Mitschüler zu missionieren. Die zuständigen Behörden suspendierten den Schüler daraufhin vom Unterricht.

Ende August kehrte der Verdächtige dann nach einem längerem Aufenthalt in Syrien nach Mülheim zurück. Seitdem wurde er mit richterlichem Beschluss durch die Sicherheitsbehörden beobachtet. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung am vergangenen Mittwoch fanden die Beamten Dateien, die nach ersten Erkenntnissen den Verdacht einer Straftat erhärteten. Einzelheiten nannten die Behörden nicht.

400 Verdächtige

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) wertet die Festnahme des Syrien-Rückkehres als Beleg, dass die Sicherheitsbehörden in NRW die Gefahr durch extremistische Salafisten sehr ernst nehmen. "Polizei und Verfassungsschutz sind wachsam und gehen entschlossen gegen diese gefährliche Szene vor", sagte Jäger der "Rheinischen Post".

Die deutschen Sicherheitsbehörden warnen seit Wochen vor möglichen Terroraktionen islamistischer Syrien-Rückkehrer. Derzeit geht der Verfassungsschutz davon aus, dass mehr als 400 Menschen aus Deutschland ausgereist sind, um sich in Syrien und im Irak dschihadistischen Gruppen anzuschließen.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen