Politik

Warnung vor Überreaktionen Polizei sucht wichtigen Zeugen

Ein Fahndungsplakat im Bonner Hauptbahnhof.

Ein Fahndungsplakat im Bonner Hauptbahnhof.

(Foto: dpa)

Seit dem Bombenalarm in Bonn fragen sich viele Bürger, ob man größere Menschenansammlungen wie Weihnachtsmärkte besser meiden sollte. Die Bundesregierung sieht dafür keinen Grund. Derweil sucht die Polizei nach einem unbekannten Zeugen.

Nach dem Fund eines Sprengsatzes am Bonner Hauptbahnhof suchen die Ermittler einen weiteren wichtigen Zeugen. Der unbekannte Mann habe am Montag einer Mitarbeiterin am Bahn-Servicepoint in der Eingangshalle die herrenlose Tasche auf Bahnsteig 1 gemeldet, teilte die Kölner Polizei mit. Es handele sich um einen etwa 40-jährigen Mann europäischen Aussehens mit einer leichten Sprachstörung.

Laut der Beschreibung hatte er kurze mittelblonde Haare und war mit einer blauen Daunenjacke bekleidet. Die Ermittler erhoffen sich von ihm wertvolle Hinweise auf die Umstände, unter denen die Tasche mit dem hochbrisanten Inhalt abgestellt wurde.

Die Reste der in Bonn zerstörten Tasche.

Die Reste der in Bonn zerstörten Tasche.

(Foto: dpa)

Derzeit liegen den Behörden keine Hinweise auf eine Gefährdung konkreter Ziele vor - auch nicht für eine erhöhte Gefahr auf Weihnachtsmärkten. "Daher sollten wir - bei aller Wachsamkeit - unser alltägliches Leben nicht beeinträchtigen lassen", erklärte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin. Eine heiße Spur zu den Tätern vom Bonner Hauptbahnhof gab es zunächst weiter nicht.

Im Fadenkreuz des Terrors

Deutschland stehe vor allem im Fadenkreuz des dschihadistischen Terrorismus, erklärte das Ministerium. Täter zielten darauf ab, die Gesellschaft empfindlich zu treffen - unabhängig davon, ob sie Gruppen angehörten oder radikalisierte Einzeltäter seien. Die Behörden in Bund und Ländern leisteten eine exzellente Arbeit, um die Sicherheit zu gewährleisten. "Wie wichtig darüber hinaus die Wachsamkeit von uns allen ist, hat sich am Bonner Hauptbahnhof gezeigt", mahnte der Sprecher. "In dieser Wachsamkeit dürfen wir auch weiterhin nicht nachlassen."

Bei ihren Ermittlungen nach dem Fund der Sprengstofftasche am Bonner Hauptbahnhof tappte die Polizei am Donnerstag zunächst weiter im Dunkeln. Nach der Veröffentlichung des Videos eines Tatverdächtigen gingen zwar vermehrt Hinweise ein, wie die zuständige Kölner Polizei mitteilte. Eine konkrete Spur zu den beiden bislang gesuchten Männern gab es aber zunächst nicht.

Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Sprengsatz in der Tasche hochgefährlich gewesen sein. Untersuchungen durch Spezialisten zur Zündfähigkeit der Bombe und ihrer Sprengkraft dauerten am Donnerstag zunächst an.

Quelle: ntv.de, dpa

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