Demo und Gegendemo in Hamburg Polizisten bei Krawallen verletzt
02.06.2012, 18:49 Uhr
Polizisten drängen Demonstranten zurück.
(Foto: dpa)
In Hamburg geht es hoch her. Gegendemonstranten blockieren einen Aufmarsch von Rechtsextremen. Dabei kommt es allerdings zu massiven Ausschreitungen. Mehrere Polizisten werden verletzt, Privatautos und Einsatzwagen der Polizei angezündet.
Bei Gegendemonstrationen gegen einen rechtsextremen Aufmarsch in Hamburg hat es massive Ausschreitungen gegeben. Demonstranten der Gegenkundgebung mit etwa 4400 Teilnehmern blockierten im Stadtteil Wandsbek die geplante Route der rechten Kundgebung. Bei Ausschreitungen wurden Beamte mit Steinen beworfen, mehrere Privat-Fahrzeuge und Einsatzwagen der Polizei angezündet. Demonstranten zündeten auch Mülleimer an und errichteten Barrikaden.
Mindestens acht Polizeibeamte wurden verletzt. Die Polizei geht allerdings davon aus, dass die Zahl der Verletzten noch steigt. Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Pfefferspray gegen die gewaltbereiten Demonstranten vor, die nach ersten Einschätzungen aus der linken Szene stammen. Es habe zahlreiche Fest- und Ingewahrsamnahmen gegeben, sagte eine Polizeisprecherin, ohne genaue Zahlen zu nennen.
Wegen der Krawalle wurde der Demonstrationszug der auf eine verkürzte Route umgelegt, die etwa 700 Neonazis versammelten sich am späten Nachmittag zu ihrer Abschlusskundgebung am Bahnhof Hamburg-Hasselbrook.
Friedliche Kundgebung auf Rathausplatz
Zu einer friedlichen Kundgebung gegen Rechts versammelten sich indes mehr als 10.000 Menschen auf dem Hamburger Rathausplatz. Bei der Kundgebung "Hamburg bekennt Farbe" verteidigte Bürgermeister Olaf Scholz die Vielfalt in den großen Städten gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Hamburg sei eine Stadt, deren Bürger "ebenso wie unsere Gäste alle in gleicher Weise das Recht haben, unbehelligt von Beleidigungen und tätlicher Gewalt zu leben", sagte der SPD-Politiker. Eingeladen zu der Kundgebung hatte ein Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften, Vereinen und Parteien.
Bereits in der Nacht hatte es erste Zwischenfälle gegeben. Vor einem Hotel, in dem Einsatzkräfte aus Nordrhein-Westfalen untergebracht waren, brannten elf Polizeiwagen.
Quelle: ntv.de, AFPdpa