Politik

Flüge nach Guantnamo Portugal Helfershelfer?

Portugal soll die USA Menschenrechtlern zufolge maßgeblich dabei unterstützt haben, Terrorverdächtige in das umstrittene Gefangenenlager Guantnamo zu bringen.

Fast alle Insassen des Lagers auf dem US-Militärstützpunkt auf Kuba seien durch das Staatsgebiet oder den Luftraum Portugals geflogen worden, erklärt die britische Organisation Reprieve. Es handele sich um 728 von insgesamt 774 Gefangenen, die in Guantnamo registriert wurden.

Die Aufstellung gehe aus Flugprotokollen der portugiesischen Behörden hervor, die mit Informationen aus dem US-Verteidigungsministerium über die Ankunft der Gefangenen abgeglichen worden seien. Eine erhebliche Zahl der Gefangenen sei während der Haft gefoltert worden, bevor sie über Portugal nach Guantnamo gelangt seien.

"Die portugiesische Regierung muss ernsthaft in sich gehen", sagte der für Rechtsfragen zuständige Reprieve-Direktor Clive Stafford. "Ohne eine Komplizenschaft Portugals hätte keiner dieser Gefangenen nach Guantnamo kommen können und wäre bis zu sechs Jahre lang Misshandlungen ausgesetzt gewesen." Die Regierung in Lissabon wies die Anschuldigungen zurück.

Der portugiesische Generalstaatsanwalt hatte vergangenes Jahr Ermittlungen zu dem Sachverhalt eingeleitet. Ein portugiesisches Mitglied im Europa-Parlament hatte erklärt, mehrere entführte Verdächtige seien über Zwischenstopps auf portugiesischen Flughäfen nach Guantnamo gebracht worden.

Quelle: ntv.de

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