Politik

Erste Adresse für Führungskräfte Private Elite-Uni in Berlin gegründet

Zur Förderung des Managernachwuchses haben 25 führende Unternehmen und Verbände in Berlin eine private Elite-Hochschule gegründet. In der European School of Management and Technology (ESMT) sollen ab 2004 jedes Jahr 200 bis 300 Teilnehmer akademische Abschlüsse erwerben können, wie ESMT-Präsident Derek Abell beim Festakt in Anwesenheit von Bundespräsident Johannes Rau am Donnerstag sagte. Darüber hinaus sollen Managementseminare und Fachtagungen für jährlich bis zu 4.000 Personen angeboten werden.

Die private Elite-Uni für Wirtschaftskräfte ist die erste ihrer Art in Deutschland. Das Vorbild des 64-jährigen Briten Abell ist die renommierte Harvard Universität in den USA, an der er selbst lehrte. Die Idee für die EMST basiere auf der Erkenntnis, dass es einen "gravierenden Mangel an Führungskräften" gebe. Um eine gute Ausbildung zu erhalten, gingen viele der besten Leute aus Europa in die USA und kämen nur selten zurück.

Das Stiftungskapital für die staatlich anerkannte Hochschule mit Sitz im ehemaligen DDR-Staatsratsgebäude beträgt nach den Worten Abells 90 Mio.Euro und soll in den kommenden Monaten die Summe von 100 Mio.Euro erreichen. Darüber hinaus stellt die Hertie-Stiftung einen Betrag von 25 Mio. Euro zur Verfügung. Für den Lehrbetrieb ist ein Haushalt von 15 bis 20 Mio.Euro pro Jahr geplant. Diese Summe soll durch Programm- und Studiengebühren, aus Zinserträgen und aus Stiftungen gedeckt werden. Die Studiengebühren betragen nach Angaben Abells rund 50.000 Euro im Jahr.

Die Schule solle auf ihren Arbeitsgebieten die erste Adresse für den Führungsnachwuchs werden, sagte Abell. Sie werde in Forschung und Lehre mit führenden deutschen und internationalen Universitäten zusammenarbeiten.

Mittelfristig sei geplant, auch eigene Forschungsergebnisse auf höchstem internationalem Niveau zu präsentieren. In zehn Jahren sollen mindestens 60 Vollzeit- und 20 Gastprofessoren aus aller Welt an der ESMT lehren. Bereits ab Frühjahr 2003 sollen in der Münchner Zweigstelle der Schule erste Management-Kurse für Führungskräfte gegeben werden. Bis 2004 soll das ehemalige Staatsratsgebäude in Berlin unterrichtstauglich umgebaut sein. Wer die 25 Mio. Euro für die Sanierung bezahlt, ist aber noch unklar.

Zu den Initiatoren der Schule zählen unter anderen der Vorstandsvorsitzende von Allianz, Henning Schulte-Noelle, der Aufsichtsratschef von ThyssenKrupp, Gerhard Cromme, DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp und der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns E.ON, Ulrich Hartmann.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen