Verkehr in Deutschland Pro Woche 134 Unfalltote
10.04.2002, 13:31 UhrWer würde noch fliegen, wenn in Deutschland wöchentlich eine voll besetzte Boeing 737 abstürzte? Im Straßenverkehr dagegen sind 134 Tote pro Woche eine Erfolgsmeldung: Mit 6.962 Opfern sank die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit der Einführung der Statistik im Jahr 1953.
Das geht aus der offiziellen Verkehrsunfallstatistik für 2001 hervor, die der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Berlin vorlegten. Die Zahl der tödlich verunglückten Kinder ging auf 228 zurück, ebenfalls der tiefste Stand seit 49 Jahren.
Zugleich gab es einen leichten Anstieg um 0,5 Prozent der Verkehrsunfälle auf 2,36 Millionen. Gestiegen sind allerdings nur Unfälle mit Sachschäden, die Zahl der Verletzten war mit insgesamt 375.066 ebenfalls rückläufig.
Die Allianz pro Schiene forderte angesichts der Unfallstatistik die Bundesregierung auf, den Schienenverkehr in Deutschland stärker zu fördern. "Das Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, ist 37 Mal höher als bei einer Bahnfahrt", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Außerdem dürfe ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen politisch nicht länger tabu sein.
Junge Erwachsene fahren besonders gefährlich
Nach Angaben von Verkehrssicherheitsrat und statistischem Bundesamt bleibt die zentrale Risikogruppe im Straßenverkehr die Gruppe der jungen Erwachsenen. Fast ein Viertel aller im vergangenen Jahr bei Unfällen Getöteten war zwischen 18 und 25 Jahre alt.
Die häufigste Unfallursache war den Angaben zufolge auch im Jahr 2001 "nicht angepasste Geschwindigkeit". Fast jeder fünfte Unfall ging auf zu schnelles Fahren zurück. Starke Rückgänge gab es dagegen bei den Unfallursachen Alkohol (minus 6,1 Prozent) und "Fehler beim Überholen" (minus 7,2 Prozent).
Quelle: ntv.de