Politik

Raketenangriff in Pakistan Proteste gegen die USA

Nach einem angeblichen US-Raketenangriff auf einen Taliban-Anführer im pakistanischen Stammesgebiet ist es dort zu wütenden antiamerikanischen Protesten gekommen.

Nach der Beerdigung von acht Toten riefen hunderte Demonstranten Parolen wie "Tod für Amerika" und "Tod für Bush". Der Sprecher der Taliban-Bewegung für Pakistan (TTP), Maulvi Omar, sagte dem Nachrichtensender Geo: "Der Angriff wurde definitiv von den Amerikanern ausgeführt, die die Friedensbemühungen in den Stammesgebieten sabotieren wollen." Die TTP werde die Friedensgespräche mit der Regierung aber fortführen. Ein Parlamentsmitglied aus Bajaur, Engineer Shaukatullah, sagte, 13 Menschen seien bei dem Angriff getötet worden.

Drohnen gesichtet

Aus Sicherheitskreisen hieß es, Raketen hätten am Mittwochabend das Haus eines örtlichen Taliban-Kommandeurs namens Maulvi Abdullah in Damadola im Stammesgebiet Bajaur zerstört. Abdullah sei entkommen, sein Bruder sei aber unter den Toten. Taliban-Kämpfer hätten die Gegend sofort abgeriegelt und Leichen aus den Trümmern geborgen. Augenzeugen hätten nach dem Beschuss Drohnen über die Gegend fliegen sehen, wie sie die amerikanischen Truppen und der US-Geheimdienst CIA benutzen. Die USA sind in den vergangenen Jahren mehrfach für Raketenangriffe im pakistanischen Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan verantwortlich gemacht worden.

In der Region sind zahlreiche einheimische Aufständische, aber auch ausländische El-Kaida-Terroristen aktiv. Sie greifen von dort aus immer wieder Ziele auch in Afghanistan an. Die neue Regierung in Islamabad bemüht sich um ein Friedensabkommen mit den pakistanischen Taliban, wonach die Truppen zum Teil aus den Stammesgebieten abgezogen werden und die Rebellen ihre Angriffe auf pakistanische Sicherheitskräfte einstellen. Die TTP hat bereits klar gemacht, dass sie Angriffe auf ausländische Truppen in Afghanistan auch nach einem Abkommen mit der pakistanischen Regierung weiterführen will.

Quelle: ntv.de

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