Kreml meldet Annäherung Putin und Poroschenko besprechen Krise
03.09.2014, 09:41 Uhr
Gespräche zwischen Petro Poroschenko und Wladimir Putin sind derzeit rar.
(Foto: picture alliance / dpa)
Angesichts der Verwerfungen zwischen Russland und der Ukraine ist ein bloßes Telefonat der beiden Staatsoberhäupter Putin und Poroschenko schon ein Hoffnungszeichen. Russischen Angaben zufolge sollen die beiden auch über Wege aus der Krise einig sein.
Die Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Petro Poroschenko, haben nach russischen Angaben in einem Telefonat über Wege aus der Ukraine-Krise gesprochen. "Die Ansichten der Präsidenten beider Länder über mögliche Auswege aus dieser schwierigen Krise überlappen sich in einem beträchtlichen Ausmaß", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow anschließend. Bei ihrem Treffen am vergangenen Dienstag in Minsk hatte es noch keine Fortschritte gegeben.
Gleichzeitig kündigte das russische Verteidigungsministerium einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zufolge für September ein Großmanöver an. Daran würden Streitkräfte teilnehmen, die für das nukleare Langstreckenraketen-Arsenal Russlands zuständig seien. Im Gespräch waren mehr als 4000 Soldaten und etwa 400 technische Einheiten.
Die Regierung in Kiew und der Westen werfen Russland vor, prorussische Separatisten im Osten der Ukraine direkt militärisch zu unterstützen. Die Regierung in Moskau weist dies zurück. Im Verlauf der Ukraine-Krise hat Russland bereits mehrere Militärmanöver abgehalten und damit Sorgen geschürt, eine Invasion der Ukraine vorzubereiten.
Obama zu Gast in Estland
US-Präsident Barack Obama ist derweil zu einem Besuch in der estnischen Hauptstadt Tallinn eingetroffen. Er wird sich dort mit seinem Kollegen Hendrik Ilves treffen und eine Rede halten. Obamas erste Reise seiner Amtszeit ins Baltikum dient dazu, den drei früheren Sowjetrepubliken und heutigen Nato-Partnern angesichts der russischen Intervention in der Ukraine die Unterstützung Washingtons zuzusichern.
Anschließend fährt Obama zum Nato-Gipfel weiter, der am Donnerstag und Freitag in Newport in Wales stattfindet. Dort will die Militärallianz einen Aktionsplan beschließen, mit dem sie ihre Präsenz in Osteuropa erhöhen will. Bei dem Gipfel geht es auch um die künftige Militärpräsenz der Nato-Staaten in Afghanistan und das Vorgehen gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS), die in Syrien und im Norden des Irak ganze Landstriche unter ihre Kontrolle gebracht hat.
Quelle: ntv.de, jog/rts/AFP