"Ewige Liebe zu Schottland" Queen zeigt ganz viel Verständnis
20.09.2014, 06:44 UhrDas Referendum ist vorbei, nun müssen Gegner und Befürworter der schottischen Unabhängigkeit wieder miteinander auskommen. Damit ihnen das ein wenig leichter fällt, streichelt Queen Elisabeth II. ihren Untertanen ein wenig die Seele.

"Ewige Liebe zu Schottland": Queen Elizabeth II gibt den Untertanen im Norden einen Wink.
(Foto: AP)
Vor dem Referendum riet die Queen nur dazu, sich genau zu überlegen, wie man abstimmt, doch nun findet sie ungewohnt gefühlvolle Worte für ihre schottischen Untertanen. Elizabeth II. sagte, sie sei sich sicher, dass die Schotten "wie alle anderen im Vereinigen Königreich widerstreitende Meinungen ausdrücken können und anschließend wieder im Geist des gegenseitigen Respekts und der Unterstützung zusammenkommen", erklärte die Königin. Sie hält sich derzeit auf ihrem Anwesen im schottischen Balmoral auf.
Nach dem Referendum gebe es "starke Gefühle und widersprüchliche Emotionen", erklärte die 88-Jährige. Dies gehöre zur Natur der demokratischen Tradition Großbritanniens. "Aber ich zweifle nicht daran, dass diese Gefühle durch das Verständnis für die Gefühle der anderen Seite gemildert werden". Weiter erklärte die Monarchin, die Briten verbinde ihre "ewige Liebe zu Schottland". Jeder müsse nun konstruktiv an der Zukunft Schottlands und des ganzen Landes mitarbeiten.
McAllister glaubt nicht an Spaltung
Folgt man den Äußerungen des CDU-Europaabgeordneten David McAllister, werden sich die Schotten von den Worten ihrer Königin trösten lassen. Er erwartet zumindest keine langfristige Spaltung der schottischen Gesellschaft. "In Schottland hat es zwei Jahre eine zum Teil kontroverse und in jedem Fall leidenschaftliche Debatte um das Referendum gegeben", sagte McAllister. "Jetzt ist es aber an der Zeit, die Gemeinsamkeiten zu betonen, um gemeinsam zu überlegen, wie man das Beste für die Menschen und das Land erreichen kann", sagte der Sohn eines schottischen Vaters.
Er sei "zuversichtlich, dass das gelingt", sagte McAllister. Die Schotten hatten bei der Volksabstimmung am Donnerstag mit 55,3 Prozent für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt. Die Wahlbeteiligung erreichte einen Rekordwert von 84,6 Prozent. Die Bevölkerung habe sich intensiv mit der Frage einer Unabhängigkeit von Großbritannien beschäftigt, da sei es normal, dass sich in dem unterlegenen Lager nun zunächst Enttäuschung breitmache, sagte der frühere Ministerpräsident Niedersachsens. Der in Deutschland geborene McAllister besitzt die deutsche und die britische Staatsbürgerschaft.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP