US-Atommülltanks in Hanford undicht Radioaktive Flüssigkeit tritt aus
23.02.2013, 21:25 Uhr
Das Atomgelände in Hanford ist riesig - etwa doppelt so groß wie die Fläche von Hamburg.
(Foto: dpa)
Aus sechs unterirdischen Tanks in einem der ältesten Atommülllager der USA sickert radioaktive Flüssigkeit in den Boden. Nach Angaben der Behörden besteht keine Gefahr für die Gesundheit von Menschen. Über Jahrzehnte sollen in Hanford insgesamt 1,8 Billionen Liter verseuchtes Wasser ausgetreten sein.
In der ehemaligen Plutoniumanlage Hanford im US-Staat Washington tritt nuklearer Abfall aus Lecks in sechs unterirdischen Tanks aus. Das teilte Gouverneur Jay Inslee mit. Das sei zwar eine beunruhigende Nachricht, es bestünden jedoch derzeit keine Gefahren für die Gesundheit der Menschen, zitierte unter anderem der Sender CNN den Gouverneur. Energieminister Steven Chu habe ihn bei einem Treffen informiert.
Hanford gilt CNN zufolge als der am schwersten radioaktiv verseuchte Ort der westlichen Hemisphäre. Hier wurde in den 40er Jahren und während des Kalten Krieges Plutonium zum Atombombenbau erzeugt. Später kamen mehrere Nuklearreaktoren hinzu, der letzte von ihnen machte 1987 dicht. Die US-Umweltbehörde EPA schätzt, dass in Hanford über Jahrzehnte insgesamt 1,8 Billionen Liter verseuchtes Wasser ausgetreten sind.
Insgesamt lagern hier Medienberichten zufolge 177 Tanks mit Atommüll unter der Erde. Bereits in der Vergangenheit hatte es Berichte über Lecks in den veralteten Behältern gegeben. Eine Sanierung des Gebietes mit einer Fläche von rund 1500 Quadratkilometern - etwa zweimal so groß wie Hamburg - ist zwar im Gange und wird mit Milliarden von Dollar aus der US-Bundeskasse unterstützt. Die Säuberung werde aber noch Jahrzehnte dauern, meint CNN.
Quelle: ntv.de