Politik

Militärische Sparmauer Radpanzer nur Planspiel?

Den deutschen Panzerschmieden Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall droht nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ der Verlust eines Milliardenauftrags. Das Projekt eines neuen Radpanzers (Kürzel: GTK) für die Bundeswehr und die Armeen Großbritanniens und der Niederlande stehe offenbar vor dem Aus, berichtete das Magazin.

Briten und Niederländer hätten signalisiert, sie wollten das Gemeinschaftsprogramm nicht fortsetzen. Ursprünglich seien mehr als 3.500 Exemplare zum Stückpreis von rund 1,5 Millionen Euro geplant gewesen. Weil ein deutscher Alleingang zu teuer würde, erwäge nun auch die Bundeswehr, ohnehin unter massivem Spardruck, den Ausstieg.

Das von KMW und Rheinmetall angeführte internationale Firmenkonsortium habe bisher nur einen Entwicklungsvertrag einschließlich einer Option zur Beschaffung von 600 GTK, davon 200 für die Bundeswehr, hieß es. Der „Roll-out“ des ersten Vorserien-Fahrzeugs war für den 12. Dezember geplant.

Die Bundeswehr wollte mit dem rund 30 Tonnen schweren GTK völlig veraltete Kettenfahrzeuge des US-Typs M113 ersetzen, deren zulässiges Höchsttempo aus Sicherheitsgründen auf 30 Stundenkilometer begrenzt ist. Nun werde erwogen, leichte Radpanzer, wahrscheinlich aus der Schweiz oder den USA, zu kaufen.

Reduzierte Bestellungen für A400M

Erst am Samstag gab es eine Hiobsbotschaft für die Rüstungsindustrie: Die Bundesrepublik Deutschland wird weniger Militärtransportflugzeuge vom Typ A400M bestellen als bisher mit den internationalen Vertragspartnern geplant. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) sagte am Samstag vor Journalisten in Washington: „Es ist kein Geheimnis, wenn man sagt, die Stückzahl wird reduziert.“

Er verwies auf die laufenden Überprüfungen seines Ministeriums zu allen Rüstungsprojekten wegen der angespannten Haushaltslage. Bislang hatte Deutschland die Bestellung von 73 Maschinen für rund 9,5 Milliarden Euro zugesagt. Strucks Vorgänger Rudolf Scharping (SPD) hatte dafür Schadenersatzgarantien zugesagt. Ob die Zahl auf 60 Maschinen reduziert wird, wie es in den vergangenen Wochen mehrfach in Medienberichten hieß, sagte Struck nicht.

Deutschland ist der größte Abnehmer der neuen Flugzeuge, die die alte Transall ablösen sollen. Insgesamt umfasst das internationale Projekt 196 Maschinen. Insbesondere müsse mit Frankreich und Großbritannien gesprochen werden, sagte Struck.

Frankreich hatte bereits erklärt, die Gesamtzahl dürfe nicht unter 180 Airbusse sinken. Struck sagte, er sei sich nicht sicher, ob man an „80 festkleben sollte“ Es könnten auch 185 oder 175 werden.

Quelle: ntv.de

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