Razzia gegen "Revolutionäre Aktionszellen" Range knöpft sich Linksradikale vor
22.05.2013, 12:13 Uhr
Einsatz in Magdeburg: In fast zwei Dutzend Wohnungen und Räumen suchten die Polizisten nach Beweisen gegen die RAZ.
(Foto: dpa)
Seit Ende 2009 verüben die "Revolutionären Aktionszellen" laut Bundesanwaltschaft in Berlin immer wieder Anschläge. Mit Drohbriefen versuchen sie, Politik und Justiz zu verunsichern. Jetzt will die Bundesanwaltschaft Beweise gegen die linksradikale Bewegung sammeln - und schlägt in einer bundesweiten Razzia zu.
Generalbundesanwalt Harald Range hat in einer bundesweiten Aktion Wohnungen mutmaßlicher Linksextremisten durchsuchen lassen. Insgesamt sind 21 Objekte von der Razzia betroffen gewesen, hieß es in einer Mitteilung. Rund 300 Polizisten waren in Berlin, Magdeburg und Stuttgart im Einsatz. Die neun Beschuldigten werden verdächtigt, als Nachfolgeorganisation der linksextremistischen "militanten gruppe" (mg) seit Ende 2009 mehrere Brand- und Sprengstoffanschläge in Berlin verübt zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Der Behörde zufolge soll sich die Gruppierung "Revolutionäre Aktionszellen" (RAZ) nennen. Sie soll verantwortlich sein für Anschläge in Berlin auf das Amtsgericht Wedding, ein Job-Center der Agentur für Arbeit in Berlin-Wedding, das Haus der Wirtschaft, das Amt für Stadtentwicklung sowie das Bundeshaus in Berlin-Charlottenburg.
Patronen künftig "per Express"
Die "RAZ" hatte sich laut Bundesanwaltschaft im März 2011 dazu bekannt, Pistolenpatronen an Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, an den ständigen Vertreter des Generalbundesanwalts und einen Wissenschaftler geschickt zu haben. In dem Bekennerschreiben kündigte die "RAZ" an, die Patronen künftig "per Express" zu versenden. Durch die Anschläge kamen keine Menschen zu Schaden.
Die mg war von Juni 2001 bis zu ihrer Selbstauflösung im Juli 2009 aktiv. Laut Bundesanwaltschaft wollte sie mit militanten Aktionen eine kommunistische Gesellschaftsordnung etablieren. Ihr Konzept schloss den bewaffneten Kampf nicht aus. Die mg bekannte sich bis Mai 2007 zu insgesamt 25 Brandanschlägen im Raum Berlin.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa