Trotz Stimmenverlusten Rasmussen bleibt im Amt
13.11.2007, 11:44 UhrDänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen (54) hat sich bei der Wahl eine dritte Amtszeit gesichert, kann aber nur deutlich geschwächt weiterregieren. Nach einer noch nicht ganz sicheren Hochrechnung ist Rasmussen künftig zusätzlich auf die Unterstützung durch die Neue Allianz des in Syrien geborenen Zuwanderers Naser Khader (44) angewiesen.
Der seit 2001 regierende rechtsliberale Regierungschef kam mit seiner eigenen Partei nur noch auf 47 Mandate (bisher 52) und wurde damit zu einem der Verlierer dieser Wahl. Der bisherige Rechtsblock mit den Konservativen und der rechtspopulistischen DVP erreichte 89 statt bisher 94 Sitze. Für eine Mehrheit im 179 Sitze zählenden Kopenhagener Folketing wäre die Koalition damit auf die fünf Abgeordneten der Neuen Allianz angewiesen.
Sprecher des Regierungslagers kündigten ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit an. Khader verlangt für seine Unterstützung der bisherigen Regierung unter anderem eine Liberalisierung der harten dänischen Asylregeln. Der frühere sozialdemokratische Oppositionschef Svend Auken sagte zur Hochrechnung: "Wenn es so bleibt, ist die Rechtsmehrheit in Dänemark nach sechs Jahren endlich weg."
Rasmussen hatte sich neben der Einführung der schärfsten Zuzugsbeschränkungen für Ausländer in Westeuropa auch als enger Verbündeter von US-Präsident George W. Bush profiliert und führte Dänemark mit in den Irak-Krieg. Die Prognose galt vor allem mit Blick auf die Zwei-Prozent-Sperrklausel und die noch unsichere Verteilung der Mandate für Grönland und die Färöer als noch nicht ganz sicher.
Quelle: ntv.de