Politik

Greenpeace-Protest gegen Atomkraft Reaktor-Kuppel erklommen

Eigentlich sollte eine solche Aktion unmöglich sein. Doch Greenpeace-Aktivisten haben das Unmögliche geschafft - und das Kernkraftwerk Unterweser besetzt. Erst nach Stunden wurde der Meiler geräumt.

Protest am Kernkraftwerk: Greenpeace-Aktivisten auf dem Reaktor des Atommeilers.

Protest am Kernkraftwerk: Greenpeace-Aktivisten auf dem Reaktor des Atommeilers.

(Foto: AP)

Rund 20 Greenpeace-Aktivisten besetzten14 Stunden lang in einer spektakulären Aktion die Kuppel des Reaktors des Kernkraftwerks Unterweser. Sie waren gewaltsam eingedrungen und mit Seilen auf den Meiler geklettert. "Sie haben ein Banner entrollt mit der Aufschrift "Atomkraft schadet Deutschland", einen Totenkopf aufgemalt und eine Fahne gehisst", sagte Polizeisprecherin Anke Rieken. Am Nachmittag löste die Polizei die Proteste auf. Es wird wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch ermittelt.

 

Die Umweltorganisation forderte die Stilllegung des Meilers Unterweser und weiterer sechs Atomkraftwerke in Deutschland. Keiner dieser sieben Meiler sei derzeit ausreichend gegen Flugzeugabstürze oder terroristische Anschläge aus der Luft geschützt. "Trotz des tödlichen Risikos, das von den älteren Atomkraftwerken wie Unterweser ausgeht, plant die CDU eine Laufzeitverlängerung für diese Meiler", sagte Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. Die Gefährdung der Menschen würde von den Politikern zugunsten des Profits verheimlicht und verharmlost.

Angeseilt auf dem Meiler

Rund 50 Aktivisten waren am Morgen gegen 2.30 Uhr über den Zaun gestiegen. 30 von ihnen ließen sich nach Angaben der Polizei widerstandslos abführen. Der Rest saß angeseilt auf dem Meiler.

 

Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, gab den Umwelt-Aktivisten mit ihrer Forderung nach der Abschaltung von sieben Atomkraftwerken Recht. "Dies geht für die Betreiber, ohne auf Gewinne verzichten zu müssen." Nach dem Atomkonsens könnten sie die Restlaufzeiten auf neuere, sicherere Kraftwerke übertragen.

Quelle: ntv.de, dpa

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