Politik

Verwirrung in Nepal Rebellen bestreiten Friedensangebot

Die maoistischen Rebellen in Nepal haben Berichte, nach denen sie der Regierung eine Waffenruhe angeboten haben sollen, zurückgewiesen. Mit der Darstellung wolle die Regierung "Verwirrung unter den kämpfenden Massen" stiften, sagte ein führendes Mitglied der Aufständischen laut dem britischen Nachrichtensender BBC.

Zuvor war gemeldet worden, die Rebellen hätten in mehreren an Zeitungen versandten E-Mails einen auf einen Monat befristeten Waffenstillstand angeboten. Der Ministerpräsident Nepals hatte die Offerte abgelehnt. Für ihn seien die Rebellen Terroristen, denen nicht zu trauen sei, sagte Sher Bahadur Deuba in einem Interview in New York, wo er sich derzeit anlässlich des Weltkindergipfels der Vereinten Nationen aufhält.

Um ihren ernsthaften Friedenswillen unter Beweis zu stellen, müssten die Rebellen der Gewalt entsagen und ihre Waffen niederlegen, erklärte der Regierungschef weiter. Andernfalls werde der Kampf der Regierungstruppen gegen die Guerilla fortgesetzt. Ein Militärsprecher sagte, es stünde noch ein langer Krieg bevor.

In den vergangenen Tagen wurden bei Gefechten zwischen Rebellen und Sicherheitskräften mehrere hundert Menschen getötet. Noch am Dienstag hatten maoistische Rebellen in Gam im Westen des Landes eine Kaserne überfallen und nach Angaben des staatlichen Rundfunks 105 Soldaten und Polizisten getötet. Bei dem Angriff sollen aber auch bis zu 250 Maoisten ums Leben gekommen sein. In Lisne Lekh östlich von Gam hatten Regierungstruppen vor einer Woche ein Trainingslager der Maoisten angegriffen und bis zu 650 Rebellen getötet. Regierungschef Sher Bahadur Deuba hatte bei einem Besuch in Washington um US-Hilfe im Kampf gegen die Maoisten gebeten.

Die Rebellen kämpfen seit sechs Jahren für die Errichtung einer kommunistischen Volksrepublik in dem Himalaja-Königreich. Bislang kamen mindestens 4.400 Menschen ums Leben. Die Maoisten verlangen mehr Entwicklung in den extrem armen ländlichen Regionen. Sie finanzieren sich durch Banküberfälle und Schutzgelderpressungen.

Quelle: ntv.de

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