Politik

Ziel: Sirte in einer Woche einnehmen Rebellen geben sich optimistisch

Rebellen-Truppen auf dem Weg nach Sirte.

Rebellen-Truppen auf dem Weg nach Sirte.

(Foto: REUTERS)

Die Einnahme der libyschen Küstenstadt Sirte ist ins Stocken geraten. Nicht nur dort liefern die Getreuen Gaddafis erbitterten Widerstand. Die Rebellen haben sich nun selbst ein Ultimatum gestellt: In spätestens einer Woche wollen sie Sirte eingenommen haben.

Die libyschen Rebellen wollen Sirte, die Heimatstadt des verschwundenen Machthabers Muammar al-Gaddafi, binnen einer Woche einnehmen. Das sagte der Rebellensprecher Mohammed Ibrahim in einem Telefoninterview. Er erklärte, seit Beginn des Angriffs auf die Küstenstadt Sirte hätten die Aufständischen schon 50 ihrer Kämpfer verloren. Deshalb hätten sie jetzt ihre Taktik geändert. "Wir werden jetzt alle Zufahrten nach Sirte blockieren", sagte er.

In der Stadt Bani Walid, in der es ebenfalls noch kämpfende Truppen der Gaddafi-Anhänger gibt, sollen in den vergangenen Tagen 24 Rebellen gefallen sein. Auf dem Vormarsch sind die Rebellen nach eigenen Angaben in der südlichen Wüstenstadt Sebha. Gaddafi wird in einer der drei Städte vermutet.

Übergangsregierung noch nicht gewünscht

Ein Rebell beobachtet aufsteigenden Rauch nahe Sirte.

Ein Rebell beobachtet aufsteigenden Rauch nahe Sirte.

(Foto: AP)

Ein Komitee der Aufständischen in der Hauptstadt Tripolis sprach sich gegen die Bildung einer Übergangsregierung aus, "solange das Land noch nicht vollständig befreit ist". Gleichzeitig erklärten die Rebellen, der designierte Ministerpräsident der Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, sei als Regierungschef keine Idealbesetzung, weil er sich während der Revolution meist im Ausland aufgehalten habe.

Der Übergangsrat hatte Dschibril, der international gut vernetzt ist und sehr gut Englisch spricht, in den vergangenen Monaten damit beauftragt, in Europa und den USA um Unterstützung für die Rebellenführung zu werben. Auch viele Rebellen aus Misrata sähen lieber einen anderen Regierungschef.

Einige Libyer befürchten, dass in ihrer neuen Regierung zu viele Politiker "von Katars Gnaden" sitzen könnten. Der Golfstaat Katar hatte in den vergangenen Monaten eine entscheidende Rolle in der Libyenkrise gespielt und auch die Nato-Einsätze unterstützt.

Die Übergangsregierung hätte eigentlich bereits am vergangenen Sonntag vorgestellt werden sollen. Wegen der Rivalitäten verschiedener Gruppierungen wurde der Termin jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben.

Quelle: ntv.de, dpa

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