Politik

Krieg in Libyen Rebellen nähern sich Tripolis

An der Front westlich von Misrata feuern Aufständische in Richtung von Regimetruppen.

An der Front westlich von Misrata feuern Aufständische in Richtung von Regimetruppen.

(Foto: AP)

Das Regime von Machthaber Gaddafi behauptet zwar, dass die Rebellen "in der Falle" sitzen. Doch langsam scheint sich die Pattsituation im Krieg in Libyen zugunsten der Aufständischen zu verschieben.

Die Kämpfe zwischen Aufständischen und Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi verlagern sich zunehmend in den Westen Libyens - und in die Nähe der Hauptstadt Tripolis. Rebellen griffen am Sonntag Regimestreitkräfte zwischen Jafran, 110 Kilometer südwestlich von Tripolis, und Sintan an, berichtete ein Reporter des Nachrichtensenders Al-Dschasira aus dem Konfliktgebiet.

"Sie hatten die Gaddafi-Truppen schon ziemlich in die Enge getrieben, aber die Gaddafi-Truppen haben schwere Waffen", sagte er. Die Aufständischen kontrollieren weitgehend den Kamm des Nafusa-Gebirges, der von der tunesischen Grenze bei Wasin bis nach Jafran und in das südliche Hinterland von Tripolis reicht.

Aktiv wurden die Rebellen am Wochenende auch in der Küstenstadt Al-Sawija, 50 Kilometer westlich von Tripolis. Sie starteten am Samstag einen Überraschungsangriff auf Regierungstruppen, berichtete ein Reporter der "Washington Post". Die Kämpfe gingen auch am Sonntag weiter, meldeten Oppositionelle. Dabei habe es mehrere Tote gegeben. R und 20 Gaddafi-Soldaten seien gefangen genommen worden.

Al-Sawija liegt an der Hauptstraße von Tripolis zur tunesischen Grenze bei Ras Ajdir. Diese ist die Hauptversorgungslinie für das Gaddafi-Regime. Im März war eine Revolte der Gaddafi-Gegner in Al-Sawija blutig niedergeschlagen worden.

Regierungssprecher Mussa Ibrahim beeilte sich, die Zusammenstöße dort herunterzuspielen. Die Rebellen säßen "in der Falle" und "stellen keine Gefahr für uns dar", sagte er in der Nacht zum Sonntag vor Journalisten in Tripolis. Dennoch war die Hauptstraße nach Ras Ajdir gesperrt. Reisende mussten umständliche Umwege durch das Hinterland auf sich nehmen.

Quelle: ntv.de, dpa

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