Politik

Übergangsregierung aufgeschoben Rebellen streiten um Posten

Die neue libysche Führung scheitert vorerst mit der Aufstellung einer Übergangsregierung. Die Vorstellung des neuen Kabinetts wird wegen einiger Unstimmigkeiten über die Besetzung der Ministerposten auf unbestimmte Zeit verschoben. Den Kämpfern des Übergangsrats gelingt es weiterhin nicht, mit Sirte die Heimatstadt des gestürzten Machthabers Gaddafi unter ihre Kontrolle zu bringen.

In Libyen streitet der Übergangsrat über die Bildung eines neuen Kabinetts. Wegen Uneinigkeit über die künftigen Ministerposten wurde die geplante Berufung auf unbestimmte Zeit verschoben. Das teilte Interims-Ministerpräsident Mahmud Dschibril nach Beratungen im Nationalen Übergangsrat (NTC) mit. "Wir haben uns auf eine Zahl von Ressorts geeinigt", sagte er. Weitere Ressorts müssten aber noch diskutiert werden.

Mahmud Dschibril muss nun aus den Kämpfern eine Regierung formen.

Mahmud Dschibril muss nun aus den Kämpfern eine Regierung formen.

(Foto: REUTERS)

Der Rat habe die Zahl der Ressorts auf 24 von ursprünglich vorgeschlagenen 36 reduziert, ergänzte ein NTC-Sprecher. Namen seien aber nicht bestätigt worden. Die Übergangsregierung soll mit Unterstützung der UNO Neuwahlen vorbereiten und eine neue Verfassung ausarbeiten.

Aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen verlautete, auch Dschibrils Position sei ein Knackpunkt bei den Gesprächen gewesen. Differenzen gibt es ferner in der Frage, ob die Bildung einer Übergangsregierung überhaupt nötig ist, bevor offiziell die Befreiung des Landes erklärt wurde. Getreue des gestürzten Machthabers Muammar Gaddafi verteidigen immer noch drei wichtige Städte des Landes. Unter anderem gelang es den Kämpfern des Übergangsrats weiterhin nicht, mit Sirte die Heimatstadt Gaddafis unter ihre Kontrolle zu bringen.

Schutz für Zivilisten

Noch immer leisten die Anhänger von Gaddafi heftigen Widerstand.

Noch immer leisten die Anhänger von Gaddafi heftigen Widerstand.

(Foto: AP)

In Sirte flauten die Gefechte am Sonntag leicht ab. Die Kämpfer der neuen Führung versuchten vor allem, die wichtigsten Hauptstraßen abzusichern, um Zivilisten die Flucht aus der Stadt zu ermöglichen. Die Truppen des Übergangsrats wollten nach eigenen Angaben zunächst keine Raketen und keine schwere Artillerie einsetzen, da sich immer noch viele Kinder und andere Zivilisten in der Stadt aufhielten.

Die Kämpfer der neuen Führung vermuteten einen von Gaddafis Söhnen nahe Sirte. Muatassim Gaddafi, früherer Chef des Nationalen Sicherheitsrates seines Vaters, soll sich in einem Vorort der Stadt aufhalten. Auch in der Oasenstadt Bani Walid gingen die Gefechte weiter.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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