Schutz vor Hacker-Angriffen Regierung setzt auf Strategie
05.09.2007, 15:53 UhrDie Regierung will den Schutz vor Hacker-Angriffen gegen Computersysteme in Bundesbehörden und strategisch wichtigen Wirtschaftsbereichen erhöhen. Das Kabinett verabschiedete in Berlin die weitere Umsetzung der bereits 2005 beschlossenen nationalen Schutzstrategie für Informationstechnik (IT). Nach Angaben des Bundesinnenministeriums brechen ausländische Geheimdienste gezielt in IT-Systeme fremder Staaten ein.
Zuletzt hatten mutmaßlich aus China erfolgte Hacker-Attacken auf deutsche und ausländische Regierungscomputer für Unruhe gesorgt. Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) lobte die geplanten Abwehrmaßnahmen in Behörden und Wirtschaft als "bedeutenden Meilenstein zum Schutz kritischer Infrastrukturen in Deutschland". Viele wichtige Branchen wie Telekommunikation, Energie, Verkehr oder das Finanzwesen seien von funktionierender Informationstechnik abhängig.
Der Bund hat die Schutzmaßnahmen für diese Bereiche gemeinsam mit 30 großen Konzerne und deren Interessenverbänden ausgearbeitet. Zu den Mitgliedern einer Arbeitsgruppe, die bis Mitte 2008 Pläne für schnelles Handeln bei Angriffen auf Computer, Server oder Netzwerke ausarbeiten soll, gehören RWE, Deutsche Bank, Deutsche Bahn, Telekom, Versicherer, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Flugsicherung.
Für den Schutz seiner eigenen IT-Systeme gibt der Bund jährlich rund 70 Millionen Euro aus. Jetzt soll das Sicherheitsniveau in allen 400 Bundesbehörden dauerhaft auf einem hohen Level gewährleistet werden.
London als Ziel von Hackern
Neben amerikanischen und deutschen Regierungscomputern sind auch britische Behördennetzwerke Ziel chinesischer Hacker geworden. Der "Guardian" berichtete, es habe Online-Angriffe aus China auf das Netzwerk des Außenministeriums und des Parlaments gegeben. Sie seien möglicherweise von Computern der chinesischen Streitkräfte aus geführt worden. Die chinesische Botschaft in London dementierte den Bericht. Die britische Regierung reagierte verhalten. Man sei auf solche Attacken vorbereitet.
Quelle: ntv.de