Knickt Opposition bei Gorleben ein? Regierung vermeldet Annäherung
22.07.2012, 17:25 Uhr
Seit 35 Jahren wird Gorleben erkundet - bislang ohne Erfolg.
(Foto: dpa)
Der Streit um Gorleben wird seit Jahren heftig von Parteien und Atomkraftgegnern geführt. In Berlin gibt es nun offensichtlich eine Annäherung - undzwar für den Komplex Gorleben, der nun nicht mehr von vornherein bei der Suche nach einem Endlager ausgeschlossen sein soll.
Union, SPD und Grüne haben sich nach einem "Spiegel"-Bericht in der Frage des Standortes für ein künftiges Atomendlager weiter angenähert. Umweltminister Peter Altmaier (CDU), SPD-Chef Sigmar Gabriel und Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hätten sich vor allem mit Blick auf den niedersächsischen Standort Gorleben weitestgehend verständigt.
Dem Bericht zufolge wird Gorleben nicht - wie von SPD und Grünen in Niedersachsen gefordert - von vornherein bei der Suche nach einem Endlager ausgeschlossen. Stattdessen sollen nun in den kommenden Jahren neben Gorleben weitere Standorte ergebnisoffen untersucht werden. Uneinig sind sich die Politiker weiter in Organisations- und Verfahrensfragen.
Altmaier will bis Ende des Monats eine Einigung in Sachen neue Endlagersuche erreichen. Widerstände gab es dem Vernehmen nach zuletzt vor allem noch bei den Grünen.
Gorleben bleibt im Rennen
Der Komplex Gorleben hatte in der vergangenen Woche im niedersächsischen Landtag erneut für massiven Streit zwischen Regierung und Opposition gesorgt. SPD, Linke und Grüne im Landtag wollen ausschließen, dass der seit mehr als 35 Jahren umstrittene Salzstock im Wendland weiter im Rennen bleibt. Nach Auffassung von Landesumweltminister Stefan Birkner (FDP) liegen jedoch keine Erkenntnisse vor, dass Salz als Wirtsgestein etwa wegen der hohen Temperaturen und Neutronenstrahlung ungeeignet ist.
In der vergangenen Woche wurde zudem bekannt, dass der Hauptbetriebsplan für das Erkundungsbergwerk in Gorleben verlängert werden soll. Atomkraftgegner kritisierten den Antrag auf Verlängerung als eine Fortsetzung des Ausbaus.
Quelle: ntv.de, dpa