Politik

Proteste in Syrien ebben nicht ab Regime entlässt Gouverneur

Der entlassene Gouverneur Abdel-Assis.

Der entlassene Gouverneur Abdel-Assis.

(Foto: dpa)

Wegen bislang beispielloser Massenproteste mit hunderttausenden Teilnehmern nach den Freitagsgebeten ist der Gouverneur der zentralsyrischen Stadt Hama entlassen worden. Präsident Baschar al-Assad habe ein entsprechendes Dekret unterzeichnet, berichtete die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana.

"Der syrische Präsident hat heute ein Dekret unterzeichnet, nach dem Doktor Ahmed Chaled Abdel Asis von seinem Posten als Gouverneur von Hama entbunden wird", hieß es in einer Eilmeldung im syrischen Staatsfernsehen. Weder der Rundfunk noch Sana nannten weitere Einzelheiten zu der Entlassung. In Hama rund 210 Kilometer nördlich der Hauptstadt Damaskus hatten sich am Freitag nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mehr als eine halbe Million Menschen an einem Protestzug beteiligt.

Wieder dutzende tote Zivilisten

Wie jede Woche nach den Mittagsgebeten waren in Syrien am Freitag wieder Massen von Menschen auf die Straßen gegangen, um den Rücktritt von Assads Regierung zu fordern. Nach Angaben einer syrischen Menschenrechtsorganisation vom Samstag wurden dabei in mehreren Städten insgesamt 28 Zivilisten getötet. Allein in der nordwestlichen Provinz Idleb, wo die Armee vor einigen Tagen mit Panzern einrückte, kamen demnach 16 Menschen ums Leben. Unter ihnen seien auch drei Frauen gewesen, die auf ihrer Hühnerfarm getötet worden seien.

Syrische Regierungsgegner in Barzeh, einem Vorort von Damaskus.

Syrische Regierungsgegner in Barzeh, einem Vorort von Damaskus.

(Foto: dpa)

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation starben zehn weitere Menschen in Homs etwa 40 Kilometer südlich von Hama sowie in der Nähe von Damaskus, als Soldaten das Feuer auf Demonstranten eröffneten. Jeweils ein Todesopfer habe es in der Wirtschaftsmetropole Aleppo und in der Küstenstadt Latakia gegeben. Zunächst war von landesweit elf Toten die Rede gewesen. Zu den Massenprotesten unter dem Motto "Freitag des Abgangs" Assads war wieder über das Internetnetzwerk Facebook aufgerufen worden.

Seit dem Beginn der Proteste gegen Staatschef Assad in Syrien Mitte März wurden in dem Land Menschenrechtsorganisationen zufolge mehr als 1300 Zivilisten getötet. Tausende Menschen flohen in die benachbarte Türkei und in den Libanon.

Quelle: ntv.de, AFP

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