Angst vor Flugzeuganschlägen Reisehinweise verschärft
30.07.2003, 07:12 UhrDie US-Regierung hat wegen befürchteter Terroranschläge die allgemeine Reisewarnung an amerikanische Staatsbürger ausgeweitet. In der vom Außenministerium in Washington verbreiteten Neufassung der Reisehinweise wurde explizit neben den Warnungen vor Selbstmord- und Bombenanschlägen sowie allgemein vor Entführungen nun auch Flugzeugentführungen aufgenommen.
Als mögliche Ziele wurden Städte an der US-Ostküste, in Großbritannien, Italien und Australien genannt. Die Informationen der Behörde deuten den Angaben zufolge auf einen geplanten Anschlag ähnlich denen vom 11. September 2001 hin, bei denen entführte Flugzeuge als Waffen eingesetzt wurden. Nach Informationen der "Washington Post" beruhen die Informationen auf Verhören mehrerer hochrangiger Gefangener der Terrororganisation El Kaida.
„In Deutschland keine Hinweise“
In einer Stellungnahme des Innenministeriums nach Bekanntwerden der US-Warnung heißt es, es gebe in Deutschland "keine konkreten Hinweise" auf Terroranschläge. Eine Sprecherin des Innenministeriums sagte, die deutschen Behörden seien weiter sehr wachsam. Jedem Hinweis aus dem In- oder Ausland werde in enger internationaler Kooperation vor allem mit den USA nachgegangen.
Die Sicherheitsvorkehrungen würden kontinuierlich der Lageentwicklung angepasst und die Gefahreneinschätzung laufend neu analysiert. Das Auswärtige Amt warnt in seinem weltweiten Reisehinweis vor der weiter bestehenden Gefahr von Anschlägen auch in den USA und Europa.
Trotzdem weniger Air Marshalls
In den USA will die Verkehrssicherheitsbehörde (TSA) ungeachtet der neuen Terrorwarnung die Zahl der bewaffneten Flugbegleiter verringern. Die Behörde hat beim US-Kongress beantragt, die Kosten für die so genannten Air Marshals um 104 Millionen Dollar kürzen zu können. Der Behörde fehlen im Haushalt 900 Millionen Dollar.
„Besondere Vorsicht“
Das US-Heimatschutzministerium hat die Flughäfen und die Flugaufsichtsbehörde zu besonderer Vorsicht aufgerufen. Die "Washington Post" zitierte den Sprecher des Heimatschutz-Ministeriums, Gordon Johndroe, die US-Geheimdienste hätten Hinweise auf "das anhaltende Interesse El Kaidas" erhalten, "hier in den USA und in Übersee die kommerzielle Luftfahrt für ihre Zwecke zu benutzen". Untersuchungen über die Glaubwürdigkeit der Hinweise dauerten an.
Quelle: ntv.de